17. Datenschutz- und Informationsfreiheitsbericht
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14 Forschung<br />
14.1 Das Kompetenznetz HIV/AIDS<br />
Forschung<br />
In Kürze wird das Kompetenznetz HIV/AIDS e.V. an den Start gehen.<br />
Nach mehrjähriger Vorplanung hat der b<strong>und</strong>esweite Forschungsverb<strong>und</strong><br />
mit Sitz in Nordrhein-Westfalen ein Konzept für den datenschutzgerechten<br />
<strong>und</strong> sicheren Umgang mit sensiblen Daten über die<br />
HIV/AIDS-Krankheit in einem vernetzten System erarbeitet.<br />
Bereits im 15. <strong>Datenschutz</strong>bericht 2001 (unter 13.4, S. 119 ff.) wurde über<br />
Planungen in der medizinischen Forschung berichtet, die vorhandene b<strong>und</strong>esweit<br />
zersplitterte Kompetenz durch den Einsatz moderner Datenverarbeitungssysteme<br />
zu bündeln <strong>und</strong> so besser nutzbar zu machen. Dabei wurde<br />
eingehend auf die damit verb<strong>und</strong>enen datenschutzrechtlichen Probleme hingewiesen.<br />
Inzwischen sind diese Planungen weit fortgeschritten, <strong>und</strong> verschiedene<br />
Netze haben bereits mit der praktischen Umsetzung ihrer Konzepte<br />
begonnen. Die Landesbeauftragten für den <strong>Datenschutz</strong> waren <strong>und</strong><br />
sind mit der datenschutzrechtlichen Beratung <strong>und</strong> Prüfung mehrerer dieser<br />
hochkomplexen Kompetenznetze befasst.<br />
Da den Forschungsnetzen gleiche Probleme hinsichtlich der Art der Daten,<br />
der Struktur der Datenerfassung <strong>und</strong> der Datenhaltung innewohnen, hat die<br />
Telematikplattform Medizinische Forschungsnetze (TMF) inzwischen erfreulicherweise<br />
zwei generische Lösungsmodelle erarbeitet, die mit dem<br />
Arbeitskreis Wissenschaft der <strong>Datenschutz</strong>beauftragten des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der<br />
Länder abgestimmt sind. Das so genannte Modell A bezieht sich auf die<br />
„Bereitstellung von Behandlungs- <strong>und</strong> Forschungsdaten in klinisch<br />
fokussierten Forschungsnetzen“, während Modell B die<br />
„Pseudonymisierung von Forschungsdaten in wissenschaftlich fokussierten<br />
Forschungsnetzen“ zum Gegenstand hat. Die Entwicklung dieser<br />
Gr<strong>und</strong>modelle stellt einen Schritt in die richtige Richtung dar, nämlich die<br />
Erarbeitung der <strong>Datenschutz</strong>konzepte für die Netze einfacher <strong>und</strong> effizienter<br />
zu machen, auch wenn mit den Modellen allein noch nicht alle Probleme<br />
gelöst sind. Davon abgesehen, dass jedes Kompetenznetz eigene<br />
Besonderheiten aufweist, die auch künftig eine individuelle Prüfung <strong>und</strong><br />
Beratung erforderlich machen werden, steht die erforderliche Technik für<br />
die Umsetzung der Modelle bislang noch nicht umfassend zur Verfügung.<br />
Diese Erfahrung machte das Kompetenznetz HIV/AIDS e.V., nachdem es<br />
anhand der TMF-Vorschläge ein – mit einigen Varianten – auf das Modell B<br />
LDI NRW <strong>17.</strong> <strong>Datenschutz</strong>bericht 2005 127