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17. Datenschutz- und Informationsfreiheitsbericht

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Anhang<br />

• ein Beschlagnahmeverbot <strong>und</strong> Zeugnisverweigerungsrecht, in Bezug auf die<br />

Daten, die auf der Karte gespeichert sind,<br />

• die Beschränkung der Nutzung auf das Patienten-Arzt/Apotheken-Verhältnis<br />

<strong>und</strong><br />

• die Strafbarkeit des Datenmissbrauchs.<br />

Die <strong>Datenschutz</strong>konferenz hat bereits zu den datenschutzrechtlichen Anforderungen an<br />

den „Arzneimittelpass“ (Medikamentenchipkarte) ausführlich Stellung genommen (Entschließung<br />

vom 26.10.2001). Die dort formulierten Anforderungen an eine elektronische<br />

Ges<strong>und</strong>heitskarte sind weiterhin gültig. Die „Gemeinsame Erklärung des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> der Spitzenorganisationen zum Einsatz von Telematik im Ges<strong>und</strong>heitswesen“<br />

vom 3. Mai 2002, wonach „der Patient Herr seiner Daten“ sein soll,<br />

enthält gute Ansatzpunkte, auf deren Basis die Einführung einer Ges<strong>und</strong>heitskarte betrieben<br />

werden kann.<br />

1. Die <strong>Datenschutz</strong>beauftragten anerkennen die Förderung wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>heitsbewussten Verhaltens als ein wichtiges Anliegen. Dies darf aber nicht<br />

dazu führen, dass die Krankenkassen detaillierte Daten über die private Lebensführung<br />

erhalten („fährt Ski“, „raucht“, „trinkt zwei Biere pro Tag“), diese überwachen<br />

<strong>und</strong> so zur „Ges<strong>und</strong>heitspolizei“ werden. Notwendig ist deshalb die Entwicklung<br />

von Konzepten, die ohne derartige mitgliederbezogene Datensätze bei den Krankenkassen<br />

<strong>und</strong> ihre Überwachung auskommen.<br />

2. Die <strong>Datenschutz</strong>beauftragten begrüßen alle Pläne, die darauf hinauslaufen, das<br />

Verfahren der GKV allgemein sowie die individuelle Behandlung <strong>und</strong> Datenverarbeitung<br />

für die Betroffenen transparenter zu machen. Maßnahmen wie die Einführung<br />

der Patientenquittung, die Information über das Leistungsverfahren <strong>und</strong> über<br />

Umfang <strong>und</strong> Qualität des Leistungsangebotes sowie eine verstärkte Einbindung der<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten durch Unterrichtungen <strong>und</strong> Einwilligungserfordernisse<br />

stärken die Patientensouveränität <strong>und</strong> die Selbstbestimmung.<br />

7. <strong>Datenschutz</strong>beauftragte fordern vertrauenswürdige<br />

Informationstechnik<br />

Anwenderinnen <strong>und</strong> Anwender von komplexen IT-Produkten müssen unbedingt darauf<br />

vertrauen können, dass Sicherheitsfunktionen von Hardware <strong>und</strong> Software korrekt ausgeführt<br />

werden, damit die Vertraulichkeit, die Integrität <strong>und</strong> die Zurechenbarkeit der Daten<br />

gewährleistet sind. Dieses Vertrauen kann insbesondere durch eine datenschutzgerechte<br />

Gestaltung der Informationstechnik geschaffen werden. Ausbleibende Erfolge bei<br />

eCommerce <strong>und</strong> eGovernment werden mit fehlendem Vertrauen in einen angemessenen<br />

LDI NRW <strong>17.</strong> <strong>Datenschutz</strong>bericht 2005 191

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