14.12.2012 Aufrufe

Similar

Similar

Similar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kandinsky studierte. Klee kehrte nach Bern zurück. Es folgten Studienreisen nach Italien.<br />

1905 unternahm Klee mit dem Schweizer Maler Louis Moilliet ein Reise nach Paris, wo<br />

ihn die Werke älterer Meister beeindruckten. Die Werke französischer Impressionisten<br />

(Cézanne, Daumier, Toulouse-Lautrec, Ensor) lernte er durch verschiedene Ausstellungen<br />

in München kennen. Hier hatte er sich nach seiner Heirat (1906) mit der Pianistin Lily<br />

Stumpf niedergelassen. In dieser Zeit erarbeitete er sich seine künstlerischen Grundlagen<br />

und äußerte sich dazu in einem Tagebucheintrag von 1909: „Wenn bei meinen Sachen<br />

manchmal ein primitiver Eindruck entsteht, so erklärt sich diese Primitivität aus meiner<br />

Disziplin, auf wenige Stufen zu reduzieren. Sie ist nur Sparsamkeit als letzte professionelle<br />

Erkenntnis, also das Gegenteil von wirklicher Primitivität.“<br />

1911 fand in der Galerie Thannhauser in München die erste Paul-Klee-Ausstellung statt.<br />

Seit dieser Zeit listete Klee alle seine Werke bis zu seinem Lebensende auf. Im gleichen<br />

Jahr machte er die Bekanntschaft mit dem Kreis des „Blauen Reiters“. Neben Wassily<br />

Kandinsky lernte er August Macke, Alexej von Jawlensky, Franz Marc, Gabriele Münter,<br />

Marianne von Werefkin, Alfred Kubin und Heinrich Campendonk kennen. Vom 12. Februar<br />

bis April 1912 nahm er an der zweiten Ausstellung der neu gegründeten Künstlergruppe<br />

in der Münchner Galerie Goltz teil, die aus der Redaktion des Almanachs mit dem<br />

Namen „Blauer Reiter“ hervorgegangen war, und die nur auf grafische Arbeiten spezialisiert<br />

war. Während eines Aufenthalts in Paris besuchte er Robert Delaunay, einem Hauptvertreter<br />

des Orphismus 223 und Karl Hofer, einen Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Er begegnete<br />

in Paris den Werken von Henri Matisse, Pablo Picasso und Henri Rousseau. Seit<br />

1914 wirkte er als Mitbegründer der „Neuen Münchner Sezession“. Im April desselben<br />

Jahres unternahmen Klee, August Macke und Louis Moilliet eine Reise nach Tunis und<br />

Kairouan. Während dieser Reise entdeckte Klee seinen Weg zur Farbe über die Technik<br />

der Aquarellmalerei. Gleichzeitig fand er zu einer reduzierten Bildsprache. Angeregt<br />

durch Robert Delaunays Fensterbilder setzte er geometrische Farbflächen ein, die zusammen<br />

mit reinen Farbkontrasten Stimmung und Farbklang erzeugten.<br />

Die Zeit des Ersten Weltkrieges 1914–1918<br />

Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges trennten sich die Wege der Künstler: Wassily<br />

Kandinsky, Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkin mussten als russische Staatsbürger<br />

Deutschland verlassen. Franz Marc und August Macke melden sich als Kriegsfreiwillige<br />

und wurden im Frankreichfeldzug eingesetzt. August Macke, Klees engster<br />

Freund, fiel am 26. September 1914 in der Champagne. Franz Marc wurde am 4. März<br />

1916 während eines Erkundungsritts vor Verdun bei einem Granateinschlag tödlich verletzt.<br />

Paul Klee erhielt seine Einberufung zum Militärdienst am gleichen Tag wie die<br />

223 Eine Kunstrichtung, die die Farbe als wichtigstes Ausdrucksmittel bildnerischer Gestaltung erklärt.<br />

109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!