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Jüdisches Kinderheim<br />

Antonienstraße 6, Schwabing<br />

Dietlindenstraße U6<br />

M (2002)<br />

ANLASS UND ENTSTEHUNG<br />

Janne Weinzierl, Mitglied der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss 12, Schwabing-Freimann,<br />

stellte am 12. Dezember 1998 den Antrag zur Anbringung einer Gedenktafel oder<br />

eines Gedenksteins zur Erinnerung an das ehemalige Jüdische Kinderheim. Am Standort<br />

des ehemaligen jüdischen Kinderheimes befindet sich heute ein Wohnhaus. Deshalb errichtete<br />

man die Gedenkstätte am gegenüberliegenden Haus; auf dem Gelände der Berufsoberschule<br />

für Sozialwesen, Antonienstraße 6.<br />

Die Einweihung fand am 16. April 2002 statt.<br />

KURZBESCHREIBUNG<br />

Der geplante Entwurf sieht eine Umgestaltung des Vorgartens vor. Um von außen eine<br />

freie Sicht auf die Gedenkstätte zu haben, werden die hölzernen Zaunlatten durch Sichtscheiben<br />

ersetzt. Im Hof sollen quadratische, mit Steinen gefüllte Eisenbecken stehen. Auf<br />

dem Gehsteig wird das Kinderspiel „Himmel und Hölle“ in den Boden eingelassen. 99 Zur<br />

Ausführung kam jedoch der Entwurf des Künstlers Hermann Kleinknecht.<br />

INFORMATION ÜBER DEN KÜNSTLER<br />

Das Denkmal schuf Hermann Kleinknecht<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Im Jahr 1904 beschlossen Elisabeth und Luise Merzbacher, beide aus einer liberalen jüdischen<br />

Familie stammend, einen privaten Kindergarten zu gründen. Infolge der Pogrome<br />

in Russland war eine große Anzahl bedürftiger Familien nach München gekommen. Anfangs<br />

brachten die Merzbachers die Kinder in ihrer eigenen Wohnung unter. Später wurden<br />

weitere Zimmer und Wohnungen angemietet, um Kindergarten und Hort unterzubringen.<br />

Elisabeth Merzbacher 100 war Mitbegründerin des Vereins „Israelitische Jugendhilfe<br />

e. V.“ Es kam zur offiziellen Errichtung eines Kindergartens, der von der Stadt München,<br />

98 (1958): Jüdische Jugendfürsorge in München, 1904–1943. In: Lamm, Hans (Hrsg.) (1982): Vergangene<br />

Tage. Jüdische Kultur in München: 121<br />

99 In: Münchner Merkur Nr. 27 v. 2.2.2001: Himmel und Hölle in der Antonienstraße (hab)<br />

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