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Britische und amerikanische Truppen hatten in Nordafrika die Oberhand gewonnen, nachdem<br />

deutsche und italienische Streitkräfte kapitulierten. Für die psychologisch-politische<br />

Betreuung zahlreicher deutscher Kriegsgefangener fehlte der britischen Regierung Personal.<br />

Waldemar von Knoeringen und einige seiner politischen Freunde fanden sich bereit<br />

zu helfen. Die Reise über Gibraltar nach Algier fand im Februar 1943 statt. 255 Hier bekamen<br />

sie die Aufgabe, in den Lagern deutsche Gefangene mit antifaschistischer Einstellung<br />

zu finden. Dabei machte von Knoeringen enttäuschende Erfahrungen, da die Kriegsgefangenen<br />

ablehnend und feindselig eingestellt waren. 256 Im Sommer 1944 trat von Knoeringen<br />

die Rückreise nach London an. Auch hier war er mit den von der britischen Regierung<br />

eingeführten „Reeducation-Aufgaben“ betraut. Henry Faulk 257 und Hartmut Mehringer 258<br />

informierten über die Hintergründe des Scheiterns dieser Idee.<br />

„Training Centre Wilton Park“<br />

Am 17. Januar 1946 konnten die im Auftrag des Political Intelligence Department (PID)<br />

eingerichteten Kurse im Trainings Centre Wilton Park beginnen. Hier sollte die begonnene<br />

Umerziehung der Kriegsgefangenen von besonders ausgebildeten Referenten ergänzt<br />

und verbessert werden. Waldemar von Knoeringen war am Aufbau dieses Schulungslagers<br />

beteiligt und leitete politisch-aufklärerische Kurse. Er hatte dafür ein Manuskript mit<br />

zwölf Vorlesungen unter dem Titel Deutsche Geschichte im neuen Licht verfasst. 259 Von<br />

Knoeringen wirkte vom Januar bis April 1946 im „Training Centre Wilton Park“.<br />

Rückkehr nach Deutschland<br />

Waldemar von Knoeringen wollte in seine Heimat zurückkehren, weil er die Überzeugung<br />

hatte: „Heimkommen und das Schicksal mit ihnen teilen und alles geben, was noch übrig<br />

geblieben ist nach den langen Jahren in der Fremde.“ 260 Als Unbelasteter war er Kandidat<br />

für verschiedene Aufgaben und politische Ämter. In München erfuhr er vom gewaltsamen<br />

Tod seiner politischen Freunde Hermann Frieb und Bebo Wager. Während seiner<br />

politischen Tätigkeit fühlte er sich weiterhin verpflichtet, die Erinnerung an sie wachzuhalten.<br />

Auf Veranlassung des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Wilhelm Hoegner<br />

(siehe Band 1: Hoegner), kehrte Waldemar von Knoeringen im April 1946 in seine<br />

255 Interview von Hartmut Mehringer mit Fritz Heine am 16.4.1983. In: Mehringer, Hartmut (1989): Waldemar<br />

von Knoeringen: 240<br />

256 Mehringer, Hartmut (1989): Waldemar von Knoeringen: 242<br />

257 In: Die deutschen Kriegsgefangenen in Großbritannien. Reeducation. Band IX/2<br />

258 Waldemar von Knoeringen: 245–248<br />

259 0Dieses Manuskript ist Eigentum von Heinrich Kröller. Auch in: Mehringer, Hartmut (1989): Waldemar<br />

von Knoeringen: 255–257<br />

260 Waldemar von Knoeringen in einem Brief an Willi Müller (Karl Frank) v. 3.3.1946. In: Mehringer, Hartmut<br />

(1989): Waldemar von Knoeringen: 270<br />

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