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Gedenktafel<br />

Berchmanskolleg, Kaulbachstraße 31a, Schwabing<br />

Giselastraße U3/U6<br />

Katholische Kirche 1996<br />

KURZBESCHREIBUNG<br />

Am Eingang zum Berchmanskolleg steht auf einer Gedenktafel folgender Text: „Dieses<br />

Haus war unter der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus ein Zentrum des katholischen<br />

Widerstands. Hier trafen sich mit dem Jesuitenprovinzial Augustinus Rösch die Patres<br />

– Rupert Mayer – Lothar König – Alfred Delp. Hier fanden 1942–1943 mit Helmuth<br />

Graf Moltke geheime Treffen des Kreisauer Kreises statt. Alle riskierten ihr Leben, viele<br />

verloren es.“<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Rolle im Widerstand „Kreisauer Kreis“<br />

Der Jesuitenpater Dr. Lothar König (Professor für Kosmologie) übernahm als engster<br />

Mitarbeiter von Augustinus Rösch die Rolle eines Kuriers. Mit seinen zahlreichen Reisen<br />

sorgte er für ausreichenden Informationsfluss und zeitliche Abstimmung der Aktivitäten<br />

in den Widerstandskreisen. So schrieb er in seinen Taschenkalender über den<br />

Zeitraum des Jahres 1941 „Fahrtkilometer Januar bis zum 4.12.1941: 77 000 km“. Er<br />

übernahm dabei die Übermittlung von Nachrichten und Dokumenten, traf sich persönlich<br />

mit James Graf von Moltke, Eugen Gerstenmeier und anderen Vertretern der Widerstandsgruppen<br />

in Bayern. Wie in den Schriften der Historiker Ger van Roons und<br />

Roman Bleisteins aufgezeigt wurde, hatten Pater König und Pater Rösch wesentlichen<br />

Anteil daran, dass die Mehrzahl der Bischöfe stärker und auch öffentlich ihre Stimme<br />

gegen den Nationalsozialismus erhoben. Er war in den Attentatsplan gegen Hitler eingeweiht<br />

und diesen voll bejaht.<br />

Ebenso wie Rösch (siehe Band 3: Rösch) wurde Lothar König nach dem gescheiterten<br />

Attentat vom 20. Juli 1944 steckbrieflich gesucht. Der Verhaftung im Pullacher Berchmanskolleg<br />

(hier war bis 1969 die Philosophische Hochschule der Jesuiten) konnte er in<br />

letzter Sekunde entgehen. Er fand dort im Kohlenkeller ein sicheres Versteck, in dem er<br />

trotz einer schweren Krankheit und dank der Hilfe des Mitbruders Max Manall überlebte.<br />

Lothar König starb am 5. Mai 1946 an den Auswirkungen der unmenschlichen Lebensbedingungen<br />

während der Verfolgung.<br />

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