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und II und beim Oberlandesgericht München zugelassen. 142 Elisabeth Kohn war Mitarbeiterin<br />

in der Anwaltskanzlei bei Dr. Max Hirschberg und Philipp Löwenfeld. Nach dem Berufsverbot<br />

1933 erfolgte am 5. August 1933 die Aufhebung ihrer Zulassung. Danach war sie<br />

als Fürsorgerin bei der Israelitischen Kultusgemeinde tätig. 143 Im sozialen Bereich engagierte<br />

sich Dr. Elisabeth Kohn für die „Liga der Menschenrechte“ und im politischen Bereich<br />

für die SPD. Ihrer Schwester und Mutter zuliebe verzichtete sie auf die Emigration. 144<br />

Ihre Schwester, Marie Luise Kohn (25.1.1904 München – 25.11.1941 Kowno),<br />

Malerin, Graphikerin und Bühnenbildnerin mit dem Künstlernamen „Maria Luiko“, arbeitete<br />

für das Marionettentheater im Jüdischen Kulturbund. Der Historiker Schalom Ben<br />

Chorin beschrieb sie „als überaus sensible junge Frau mit verträumten großen schwarzen<br />

Augen.“ 145 1924 entwarf sie Dekoration und Masken zu Franz Werfels Paulus unter den<br />

Juden.<br />

Am 20. November 1941 wurde Elisabeth Kohn zusammen mit ihrer Schwester Marie Luise<br />

und ihrer Mutter Olga deportiert und am 25. November 1941 in Kowno (siehe Band 2:<br />

Judendeportation) ermordet. 146<br />

Dr. Willy Lederer (24.10.1885 – 12. 4.1940)<br />

Der Münchner Rechtsanwalt, der seit 1933 Wohnung und Kanzlei in der Ruffinistraße 23<br />

hatte, setzte seinem Leben selbst ein Ende. 147<br />

Philipp Löwenfeld (1887–1963)<br />

Er war Rechtsanwalt in München, engagierter Sozialdemokrat und mit Wilhelm Hoegner<br />

(siehe Band 1: Hoegner) befreundet. Emigrierte 1933 in die Schweiz und von dort 1938<br />

nach USA. Seine unveröffentlichten Erinnerungen befinden sich im Leo-Baeck-Institut,<br />

New York. 148<br />

Karl Löwenstein (1891–1973)<br />

Der Jurist und Politologe war von 1919 bis 1933 als Rechtsanwalt in München tätig und<br />

dozierte von 1931 bis 1933 an der Universität München. 1933 emigrierte Karl Löwenstein<br />

in die USA und wurde dort Professor in Yale und Amherst. 1945/46 war er Mitarbeiter der<br />

amerikanischen Militärregierung in Deutschland (OMGUS). 1956/57 übernahm Karl Lö-<br />

142 Pförtner, Jasmin (2000): Spurensuche. In: Kastner, Wolfram (Hrsg.) (2000): Schicksal (un)bekannt: 36<br />

143 Pförtner, Jasmin (2000): Spurensuche. In: Kastner, Wolfram (Hrsg.) (2000): Schicksal (un)bekannt: 36<br />

144 Pförtner, Jasmin (2000): Spurensuche. In: Kastner, Wolfram (Hrsg.) (2000): Schicksal (un)bekannt: 37<br />

145 Ben Chorin, Schalom (1982): Jugend an der Isar. In: Lamm, Hans (1982): Vergangene Tage: 297–298<br />

146 Pförtner, Jasmin (2000): Spurensuche. In: Kastner, Wolfram (Hrsg.) (2000): Schicksal (un)bekannt: 34–<br />

37. Weber, Reinhard (1998): Max Hirschberg: Jude und Demokrat: 56. Zitiert in: Löwenthal, Ernst G.<br />

(Hrsg.) (1965): Bewährung im Untergang. Ein Gedenkbuch: 103–105<br />

147 Ulrich, Herta / Baumann, Günther (1993): Jüdische Schicksale aus Neuhausen: 153<br />

148 Weber, Reinhard (1998): Max Hirschberg: Jude und Demokrat:131<br />

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