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Hartwimmer, Hans und Olschewski, Wilhelm und Willi<br />

*31.7.1902 Braunschweig †31.10.1944 München-Stadelheim<br />

Hartwimmer war als 20-jähriger dem reaktionären Freikorps- und Wehrverband „Bund<br />

Oberland“ beigetreten, der die Weimarer Republik bekämpfte. Später setzte er sich von<br />

den rechts-orientierten Parteien ab und engagierte sich in der KPD. Das Programm der damaligen<br />

KPD war eine „Nationale und soziale Befreiung des deutschen Volkes.“ Seit<br />

1931 engagierte sich Hartwimmer aktiv in dem Arbeitskreis der Widerstandsgruppe um<br />

Beppo Römer, der die Zeitschrift „Aufbruch“ herausbrachte. Nach seiner erstmaligen<br />

Verhaftung lautete die Anklage vom 15. April 1935 „Vorbereitung zum Hochverrat“.<br />

Hartwimmer wurde wegen mangelnder Beweise freigesprochen, kam aber bis Ende 1937<br />

in das KZ Dachau. Nach seiner Haftentlassung nahm er Kontakt zum Kreis um Olschewski<br />

(siehe Band 2: Olschewski), einem KPD-Funktionär, auf. Die kommunistische<br />

Untergrundorganisation in Berlin um Robert Uhrig (1903–1944) und Beppo Römer<br />

(1892–1944) nahm Verbindung mit der Münchner Gruppe auf, um Ziele und Vorgehensweisen<br />

wie Flugblattaktionen und Sabotageakte zu koordinieren.<br />

Die Hartwimmer/Olschewski-Gruppe erhoffte sich von gezielten Sabotageakten – Waffen-<br />

und Sprengstofflager waren vorhanden – im Bereich der Rohstoff- und Energieversorgung<br />

eine erhebliche Schwächung der Wirtschafts- und Rüstungskapazität der Machthaber.<br />

Das Ziel war der Umsturz mit einem darauf folgenden kommunistischen Staat auf<br />

nationaler Grundlage. 328 Anfang 1942 hatte die Gruppe eine so genannte Generallinie für<br />

das ganze Reich erarbeitet mit dem Ziel, durch Zusammenarbeit von Bürgertum, Wirtschaft<br />

und Militär den Sturz des NS-Regimes herbeizuführen.<br />

Auflösung, Verhaftung, Prozesse<br />

Im Februar 1942 gelang es der Gestapo die Berliner Uhrig-Gruppe und die Münchner<br />

Hartwimmer/Olschewski-Gruppe aufzudecken. Am 18. April 1943 wurde Hans Hartwimmer<br />

vor dem Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung fand am 31. Oktober<br />

1944 im Strafgefängnis München-Stadelheim statt. Der Sohn von Wilhelm Olschewski<br />

wurde zwei Tage später zum Tode verurteilt. Hartwimmers Grabstätte befindet sich im KZ<br />

Ehrenhain für politische Opfer, Sektion 65.<br />

Reisinger, Johann (Hans)<br />

*8.2.1897 Oberschleißheim †30.10.1944 München-Stadelheim<br />

In München hatte Johann Reisinger als gelernter Maschinenschlosser eine Stelle als Museumswärter<br />

im Deutschen Museum. Dort lernte er Simon Hutzler (1889–1943) kennen,<br />

328 Bretschneider, Heike (1968): Widerstand gegen den Nationalsozialismus in München 1933–1945: 81<br />

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