14.12.2012 Aufrufe

Similar

Similar

Similar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Regierung der nationalen Erhebung vom 21. März 1933“ folgende Strafe verhängt: Dr.<br />

Emil Muhler erhielt vier Monate Gefängnis, Oskar Thaler drei Monate und Georg Solacher<br />

fünf Monate Gefängnis. 480 Muhler blieb jedoch bis zum 24. Mai 1934 im Gefängnis<br />

Landsberg am Lech in Haft.<br />

Nach seiner Freilassung begann er seine Erlebnisse vor dem Sondergericht und die Verhör-Techniken<br />

der Gestapo unter dem Titel Erlebtes und Erlittenes aufzuzeichnen. Nachdem<br />

diese Schriftstücke in die Hände der Gestapo gelangten, erfolgte seine erneute Festnahme<br />

am 2. April 1940. In dem Verhörprotokoll vom 9. Mai 1940 legte er die Gründe<br />

dar, die zu dieser Niederschrift führten: „Weihnachten 1936 hat mir die mit Kardinal<br />

Faulhaber geführte Korrespondenz gezeigt, daß eine mündliche Aussprache mit dem Kardinal<br />

nicht mehr zu erwarten sei. Daraufhin habe ich den Entschluß gefaßt, meine Erinnerungen<br />

schriftlich niederzulegen und begann damit im Sommer 1937. An dem Entwurf<br />

der Denkschrift habe ich mit Unterbrechungen etwa 1 Jahr gearbeitet.“ 481<br />

Im Gefängnis des Wittelsbacher Palais’, (siehe Band 3: Wittelsbacher Palais’) blieb er bis<br />

zum 31. Dezember 1940 inhaftiert. Zu der nächsten Verhaftung und Einweisung in das<br />

Konzentrationslager Dachau 482 kam es auf Grund der am 18. September 1944 erlassenen<br />

„Himmler-Aktion“.<br />

Während der Evakuierung des KZ Dachau trat Dr. Emil Muhler am 26. April 1945 zusammen<br />

mit vielen anderen Gefangenen den Todesmarsch (siehe Band 3: Todesmarsch) in<br />

Richtung Süden an. Unterwegs gelang ihm die Flucht.<br />

Nach dem Krieg kehrte er in seine Pfarrei St. Andreas zurück. Seit 1947 war er Mitglied<br />

des Bayerischen Senats. Hier zählte Dr. Muhler zu den Mitbegründern der CSU und wurde<br />

1947 in deren Vorstand gewählt. 1948 erhielt er einen Lehrauftrag für Sozialethik an der<br />

Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Ab 1959 war er dort als Honorarprofessor<br />

tätig.<br />

Ehrungen<br />

1952 Verleihung des Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland.<br />

1959 Bayerischer Verdienstorden, Ernennung zum päpstlichen Hausprälaten.<br />

480 Staatsarchiv München, Staatsanwaltschaften Nr. 7669<br />

481 Staatsarchiv München, Staatsanwaltschaften Nr. 5860, S. 25<br />

482 Im KZ Dachau waren 387 katholische Priester inhaftiert. In: München. Schicksal einer Großstadt 1900–<br />

1950: 136<br />

259

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!