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Zu IV: Gedenktafelkunstwerk Franz Joseph-Strasse 2<br />

ANLASS UND ENTSTEHUNG<br />

Am ersten Wohnsitz von Katia und Thomas Mann initiierten der Historiker Dirk Heißerer<br />

und der Künstler Joachim Jung dieses Gedenktafelkunstwerk. Im Juli 2001 fand die Einweihung<br />

statt.<br />

KURZBESCHREIBUNG<br />

An der Fassade sind zwei Glastafeln (à 0,8 m x 2,0 m) angebracht. Eine ist mit dem Foto<br />

des ehemaligen Gebäudes versehen, die zweite zeigt die Porträts von Thomas und Katia<br />

Mann mit den Kindern Erika, Klaus, Golo und Monika. Eingefügt sind Informationen und<br />

ein Brieftext.<br />

INFORMATION ÜBER DEN KÜNSTLER<br />

Das Gedenktafelkunstwerk schuf der Künstler Joachim Jung. Er versuchte, mit der Collage<br />

„von Informationstext und Brieftext (Julia Mann), die Textform der Gedenktafel für<br />

den Leser assoziationsreich und frei von einer bestimmten Lesereihenfolge zu gestalten.<br />

Glas als Material für die permanenten Tafeln wählte ich, um Farbe und Licht in die Gestaltung<br />

einzubeziehen.“ 404<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Thomas, das zweite Kind von Thomas Johann Heinrich Mann und Julia (geb. da Silva-<br />

Bruhns) wurde in Lübeck geboren. Der Vater leitete das Handelshaus seiner Vorfahren;<br />

er war Konsul und später Senator. Thomas hatte eine behütete und glückliche Kindheit.<br />

Die Familie besaß seit 1893 ein eigenes Haus in der Beckergrube 52, doch besonders gern<br />

hielten sich die Mann-Kinder im Stammhaus der Familie in der Mengstraße 4 auf. Heute<br />

ist hier im „Buddenbrookhaus“ das Heinrich- und Thomas-Mann-Zentrum untergebracht.<br />

Die Mutter mit ihren Neigungen zu Kunst und Kultur bedeutete ihm besonders viel. „Unsere<br />

Mutter war außerordentlich schön, von unverkennbar spanischer Turnüre – gewisse<br />

Merkmale der Rasse, des Habitus habe ich später bei berühmten Tänzerinnen wiedergefunden<br />

– mit Elfenbeinteint des Südens, einer edelgeschnittenen Nase und dem reizendsten<br />

Mund, der mir vorgekommen ist.“ 405 Julia da Silva-Bruhns war die Tochter eines Deutschen<br />

und einer portugiesisch-kreolischen Brasilianerin, die sieben Jahre auf dem Landsitz<br />

ihrer Eltern in Brasilien verbrachte. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter zog der Vater<br />

mit zwei Töchtern in seine Heimatstadt Lübeck, überließ seine beiden Töchter der Obhut<br />

404 Schreiben von Joachim Jung vom 7.6.2002 an Helga Pfoertner<br />

405 Gesammelte Werke XI: 421. Auch in: Schröter, Klaus (2000): Thomas Mann: 15<br />

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