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ANLASS UND ENTSTEHUNG<br />

Auf Antrag der juristischen Fakultät der Münchner Universität bekam ein Hörsaal den Namen<br />

des bedeutenden Wissenschaftlers.<br />

KURZBESCHREIBUNG<br />

Die in diesem Raum an der Fensterwand angebrachte bronzene Gedenktafel (0,59 m ×<br />

0,97 m) mit dem Porträt von Professor Dr. Karl Neumeyer ist mit folgender Inschrift (Gravur)<br />

versehen:<br />

„Geheimrat Prof. Dr. Karl Neumeyer hat dieses Institut im Jahre 1916 mitbegründet. Sein<br />

Wirken war bahnbrechend für die Gesamtheit des internationalen Rechts. Die Barbarei<br />

des Unrechtsstaats hat ihn und seine Frau im Jahre 1941 in den Tod getrieben. Der Saal<br />

trägt seinen Namen ihm zu Ehre und zu steter Mahnung an schmachvolles Unrecht. Juristische<br />

Fakultät der Universität München.“<br />

Zu V. Grabstätte auf dem Neuen Israelitischen Friedhof, Sekt. 16<br />

KURZBESCHREIBUNG<br />

Auf zwei, circa 2,20 Meter hohen Grabstelen befinden sich folgende Inschriften:<br />

„Karl Neumeyer ord. Professor der Universität München, geb. 19. Sept. 1869 in München,<br />

gest. 17. Juli 1941. Anna Neumeyer, geb. Hirschhorn, geb. 14. Nov. 1879 in Mannheim,<br />

gest. 17. Juli 1941.“<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Karl Neumeyer wurde als zweiter Sohn des Kaufmanns Leopold Neumeyer in München<br />

geboren. Die Familie des Vaters stammte aus dem Nördlinger Ries, wo die Verwandten<br />

seit Jahrhunderten ansässig waren. Zusammen mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Alfred<br />

wächst er mit den Traditionen des jüdischen Glaubens auf. Nach dem erfolgreichen<br />

Besuch des humanistischen Maximiliansgymnasiums in München blieb ihm der Militärdienst<br />

aus gesundheitlichen Gründen erspart. Als sich die Frage nach dem Einstieg ins elterliche<br />

Geschäft stellte, entschied sich Karl Neumeyer für das Studium der Rechtswissenschaften,<br />

das er von 1887 bis 1891 in München, Berlin und Genf absolvierte. Eine von der<br />

Juristischen Fakultät gestellte Preisaufgabe zum Thema „Historische und dogmatische<br />

Darstellung des strafrechtlichen Bankerotts“, die er als Bester bearbeitete, wurde als<br />

schriftliche Doktorarbeit akzeptiert. 484 Dem Entschluss, die Wissenschafts- und Universitätslaufbahn<br />

zu wählen, folgte die Arbeit an seiner Habilitationsschrift. Als Thema wählte<br />

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