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nes seiner Hauptanliegen war eine umfassende politische Bildung des Volkes. Als er von<br />

der Bayerischen Staatskanzlei eine Ministerialstelle angeboten bekam, lehnte er diese ab,<br />

da er befürchtete, seine Erziehungs- und Bildungsarbeit nicht weiter fortführen zu können.<br />

265<br />

Auf der Suche nach einem Gebäude für ein Schulungszentrum war von Knoeringen auf<br />

das Schloss Aspenstein am Kochelsee (Oberbayern, Landkreis Bad-Tölz) aufmerksam geworden.<br />

Dieses Schloss war ursprünglich Eigentum der Adelsfamilie von Dessauer. Während<br />

der NS-Zeit gelangte es in den Besitz des Reichsjugendführers Baldur von Schirach.<br />

Nach 1945 diente es der amerikanischen Luftwaffe und wurde dann Eigentum der Sozialdemokratischen<br />

Partei. Nach dem Umbau des Schlosses in ein Bildungszentrum konnte<br />

am 25. Juli 1948 mit dem Schulungsbetrieb begonnen werden. Es trägt seit 1949 den Namen<br />

„Georg-von-Vollmar-Schule“. Als freie Hochschule für politische und soziale Demokratie<br />

erfolgte später die Umbenennung in „Georg-von-Vollmar-Akademie“. 266 Von<br />

Knoeringen war als Schulleiter für das Programm, die Auswahl die Referenten und den<br />

Kursbetrieb verantwortlich.<br />

Im Jahre 1946/47 übernahm Waldemar von Knoeringen die stellvertretende Leitung der<br />

Landtagsfraktion der Sozialdemokratischen Partei in Bayern; seit 1950 war er Vorsitzender<br />

der SPD-Landtagsfraktion und seit 1952 Mitglied des bayerischen Landtags. Als Leiter<br />

der Bildungskommission im Bayerischen Landtag strebte von Knoeringen in seinem<br />

Bildungsplan ein Bündnis zwischen Wissenschaft und Politik an. So konnte nach einem<br />

Bayerischen Landesgesetz von 1957 die „Akademie für politische Bildung“ in Tutzing gegründet<br />

werden. 1958 erhielt von Knoeringen den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden<br />

der SPD-Bundespartei. Um sich auf die Grundlagen- und Bildungsarbeit und auf die<br />

Gesellschafts- und Kulturpolitik zu konzentrieren, verzichtete von Knoeringen 1963 auf<br />

die Kandidatur des Landesvorsitzenden der SPD. In seiner Rede stellte er dies dar: „Seit<br />

37 Jahren gehöre ich dieser Partei an. Begeistert von ihren Ideen bin ich als Zwanzigjähriger<br />

zu ihr gestoßen ... 36 Jahre habe ich ihr in verantwortlichen Funktionen dienen dürfen.<br />

Ich kenne die Stürme der vorfaschistischen Zeit und ich hatte die Ehre – die höchste,<br />

die mir zuteil wurde – in den zwölf Jahren der Illegalität der Grenzsekretär unserer Partei<br />

in Bayern zu sein ... Ich kenne die Partei. Sie war, sie ist mein Leben und gerade darum<br />

will ich einen Schritt zurücktreten aus der vordersten Reihe. Was ich in der Vergangenheit<br />

mit Leidenschaft verfolgt habe, aber nur nebenher tun konnte, möchte ich nun mit ganzer<br />

Kraft betreiben. Es ist der Arbeitsbereich Kultur- und Gesellschaftspolitik ... Wenn ich die<br />

264 Knoeringen, Waldemar von: Der Weg in die Sozialdemokratie. Auch in: Mehringer, Hartmut (1989):<br />

Waldemar von Knoeringen: 335<br />

265 Mehringer, Hartmut (1989): Waldemar von Knoeringen: 310–311<br />

266 Arbeitsbericht 1948. In: Mehringer, Hartmut (1989): Waldemar von Knoeringen: 337<br />

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