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er: Die frühe Entwicklung des Internationalen Privatrechts. Mit dieser Schrift konnte er<br />

sich habilitieren und wurde am 4. Mai 1901 von der Juristischen Fakultät der Universität<br />

München als Privatdozent für die Fächer „Internationales Privat-, Straf-, Prozess- und<br />

Verwaltungsrecht“ aufgenommen. 485<br />

Karl Neumeyer befasste sich bereits als Privatdozent mit Rechtsvergleichung. Als er den<br />

Begriff des Internationalen Verwaltungsrechts prägte, formulierte er dessen Aufgabe:<br />

„Die Grenzen der öffentlichen Gewalt in Verwaltungssachen gegenüber der öffentlichen<br />

Gewalt anderer Gemeinschaften zu ziehen, nicht anders, wie es Aufgabe der internationalen<br />

Zivilrechts ist, diese Grenzen für das Zivilrecht zu bestimmen.“ 486<br />

Professor Karl Neumeyer war es gelungen, das Privatrecht an der Münchner Universität<br />

als neues Fach zu integrieren. Den Titel eines außerordentlichen Professors erhielt er am<br />

1. Januar 1908.<br />

Über den Band 1 des Internationalen Verwaltungsrechtes im Jahre 1910 urteilte die Wissenschaft,<br />

dass Karl Neumeyer „mit ungewöhnlichem Scharfblick und mit seltener Produktionskraft<br />

in Gebiete des Rechtslebens hineinleuchtet, welche für die Wissenschaft geradezu<br />

entdeckt zu haben des Verfassers bleibender Verdienst ist“. 487<br />

Am 1. April 1900 heirateten Karl Neumeyer und Anna Hirschhorn, die aus einer Mannheimer<br />

Familie stammte. 488 Ihr erster Sohn Alfred wurde 1901 geboren, ihr zweiter Sohn<br />

Fritz 1905. Karl Neumeyers Bruder Alfred (1867–1944) war Gründer des Verbandes der<br />

„Bayerischen Israelitischen Gemeinden“, deren Leiter er bis zu seiner Emigration 1941<br />

blieb.<br />

1913 erhielt er einen Ruf auf ein Ordinariat für Internationales Recht und Völkerrecht an<br />

der Universität Zürich. „Mit der Professur wäre jedoch die Verpflichtung zur Mitarbeit<br />

an verschiedenen in der Schweiz ansässigen internationalen Instituten verbunden gewesen.<br />

Das habe Karl Neumeyer weniger gelegen; er habe sich ausschließlich seiner wissenschaftlichen<br />

Arbeit und seinem Lehrberuf widmen und vor allem in Ruhe das große ’Internationale<br />

Verwaltungsrecht’ fortsetzen wollen; deshalb habe er den Ruf nach Zürich<br />

abgelehnt.“ 489 In den folgenden Jahren erhielt Neumeyer zahlreiche wissenschaftliche<br />

484 Vogel, Klaus (1993): Karl Neumeyer (1869–1941): 533<br />

485 Vogel, Klaus (1993): Karl Neumeyer (1869–1941): 533<br />

486 Aus der Vorrede des I. Bandes 1910. In: Werner, Alfred (1958): Jüdische Juristen. In: Lamm, Hans<br />

(Hrsg.) (1982): Vergangene Tage. Jüdische Kultur in München: 324<br />

487 Niemeyer: Zeitschrift für Internationales Recht, Band XX, S. 606f. In: Werner, Alfred (1958): Jüdische<br />

Juristen: 324<br />

488 Weber, Marianne (1948): Lebenserinnerungen: 409ff. In: Vogel, Klaus (1993): Karl Neumeyer (1869–<br />

1941): 533<br />

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