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Heimat nach Aising zurück. Kurze Zeit später wurde er von den SPD-Delegierten der<br />

Stadt und des Landkreises Rosenheim einstimmig als Kandidat nominiert; so erhielt er einen<br />

Sitz in der verfassungsgebenden Landesversammlung.<br />

Ein Amt für politische Erziehung<br />

Waldemar von Knoeringen überreichte dem damaligen Ministerpräsidenten Wilhelm<br />

Hoegner am 3. Juli 1946 eine Denkschrift zu einem Amt für politische Erziehung. Nach<br />

von Knoeringens Vorstellungen sollten darin drei Abteilungen enthalten sein: „eine Forschungsabteilung,<br />

deren Aufgabe vor allem in der Erfassung von politisch-pädagogisch<br />

geeigneten Persönlichkeiten und Gruppen, in der Auswertung von Presse und Rundfunk<br />

und in der Beschaffung von Informationen über ähnliche Ansätze außerhalb Deutschlands<br />

bestehe; eine zweite Abteilung, die sich um die Planung und Durchführung sowie um die<br />

Propagierung von Bildungsveranstaltungen zu kümmern und den Kontakt zur Militärregierung<br />

zu halten habe; eine dritte Abteilung für wissenschaftliche Beratung und Auswertung<br />

einschlägiger Literatur und zur Kontaktpflege mit der Wissenschaft sowie zur Vorbereitung<br />

eines ,Training Centre´ für politische Bildung.“ 261 Weil das angestrebte Unternehmen<br />

zunächst auf staatlicher Ebene gescheitert war, wurde statt dessen eine Politische<br />

Bildungszentrale der SPD eingerichtet. Die Verwirklichung von Knoeringens Konzept<br />

nahm weitere Jahre in Anspruch, bis im November 1955 die Regierung unter Ministerpräsident<br />

Wilhelm Hoegner die „Bayerische Zentrale für Heimatdienst“ gründete. Diese<br />

wurde 1964 in die heutige „Landeszentrale für Politische Bildung“ umbenannt. 262<br />

Gründung der Georg-von-Vollmar-Schule in Kochel am See 263<br />

Als Leiter der politischen Bildungszentrale der SPD (seit September 1946) erkannte Waldemar<br />

von Knoeringen, dass es in dieser Zeit um eine entscheidende historische Weichenstellung<br />

gehe. Dabei gehe es jetzt um „die Erhaltung der menschlichen Freiheit und die<br />

soziale Gerechtigkeit in einer zwangsläufig gelenkten Wirtschaft“, um die „Synthese zwischen<br />

einer notwendig gewordenen Planung, ohne die wir in Anarchie versinken müßten,<br />

und der Erhaltung der Freiheit, ohne die ein wahres Menschentum unmöglich ist.“ 264 Ei-<br />

261 Eine in Details abweichende deutsche Version vom 1.7.1946 findet sich bei den Unterlagen zur späteren<br />

Gründung der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildung, sowie im Nachlass Wilhelm Hoegner,<br />

IfZ ED 120/203. Auch in: Mehringer, Hartmut (1989): Waldemar von Knoeringen: 291–292<br />

262 Unterlagen in der Registratur der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildung. In: Mehringer,<br />

Hartmut (1989): Waldemar von Knoeringen: 294<br />

263 Der Namenspatron Georg von Vollmar (1850–1922) war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der<br />

SPD in Bayern vor dem Ersten Weltkrieg und ein Vertreter der „königlich-bayerischen Sozialdemokraten“.<br />

Als einer der ersten Sozialdemokraten im Bayerischen Landtag (1893)vertrat er einen demokratischen<br />

Sozialismus und war maßgeblich am Aufbau der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands<br />

beteiligt. Seit 1915 lebte er in seinem Landhaus Soyensaß am Walchensee. Seine Grabstätte befindet sich<br />

auf dem Münchner Waldfriedhof, Sekt. 90.<br />

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