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Arbeit im väterlichen Bankhaus und avancierte nach sechsjähriger „Lehre“ zum Teilhaber.<br />

1901 schied Loeb 1901 aus dem Familienunternehmen aus. Danach widmete er sich<br />

seinen wissenschaftlichen Interessen und vergrößerte seine Antikensammlung durch Ankäufe.<br />

Vier Jahre später entschloss sich Loeb zur Übersiedlung nach Europa.<br />

Ein psychisches Leiden veranlasste Loeb, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auf der<br />

Suche nach einer führenden Kapazität fand er den bekannten Psychiater Emil Kraepelin<br />

(1856-1926) in München. Am 14. November 1906 bezog Loeb eine Wohnung in der Konradstraße<br />

12, später wohnte er in der Konradstraße 14 in München. Ein Jahr später erwarb<br />

Loeb das Anwesen an der Maria-Josepha-Straße 8, wo ihm Carl Sattler sein Münchner<br />

Domizil errichtete. Inspiriert vom französischen Gelehrten Salomon Reinach entschloss<br />

sich Loeb zur Herausgabe einer „umfassenden Bibliothek“ griechischer und lateinischer<br />

Texte und deren Übersetzung, der Loeb Classical Library. In dieser umfangreichen Publikationsreihe<br />

sollten alle literarischen Texte der griechischen und römischen Antike als<br />

wissenschaftliche Ausgaben aufgelegt werden: in Originalsprache und englischer Übersetzung.<br />

Loeb gründete dafür eine Stiftung, die bis heute mit Sitzen in Harvard und London<br />

besteht und insgesamt über 490 Bände herausgegeben hat. 372<br />

In Hochried bei Murnau erbaute der Mäzen und Wissenschaftler mit seinem Architekten<br />

Carl Sattler ein Landhaus (1911-1913), das er im Jahre 1912 bezog. Loeb heiratete 1921<br />

Marie Antonie Hambuechen, die seine Verwalterin und persönliche Vertraute seit seiner<br />

Übersiedlung nach München war. Im selben Jahr erwarb er das Grundstück am Bavariaring<br />

46, um sich von Carl Sattler ein Mietshaus errichten zu lassen; hier war das mit seiner<br />

Hilfe gegründete „Deutsche Forschungsinstitut für Psychiatrie“ untergebracht. 373 Dieses<br />

Haus beherbergt heute die Maria-Theresia-Klinik.<br />

Durch die Initiative seiner Frau Marie Antonie entstand in der Kaulbachstraße 49 ein Studentinnen-Wohnheim,<br />

genannt „Marie-Antonie-Haus“. Es wurde 1929 von seinem Architekten<br />

Carl Sattler errichtet und besteht noch heute. Seine Ernennung zum Ehrenbürger<br />

der Universität München erfolgte 1925. „In Würdigung seiner außerordentlichen Förderung<br />

der wissenschaftlichen Forschung in München und der steten Hilfsbereitschaft, die<br />

er der Stadt München gegenüber bekundet hat“, erhielt er die goldene Ehrenmünze verliehen.<br />

Dieses vom Bildhauer Theodor Georgii gestaltete Kunstwerk befindet sich heute<br />

in der Staatlichen Münzsammlung München.<br />

371 Burgmair, Wolfgang / Weber, Mathias M. (1997): „... daß er sich nirgends wohler als in Murnau fühle ...“.<br />

In: Jahrbuch des Historischen Vereins Murnau (Hrsg.): 78<br />

372 Stewart, Zeph (2000): Gründung und Geschichte der Loeb Classical Library. In: Schlossmuseum des<br />

Marktes Murnau (Hrsg.): 104<br />

373 Scherer, Benedikt M. (2000): James Loeb und sein Architekt Carl Sattler. In: Schlossmuseum des Marktes<br />

Murnau (Hrsg.): James Loeb 1967-1933. Kunstsammler und Mäzen: 127-142<br />

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