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I. Grabmal, Waldfriedhof Sektion 90<br />

1971<br />

II. Von-Knoeringen-Straße, Neuperlach<br />

M (1973)<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Der Landesvorsitzende der Bayerischen SPD, Dr. Helmut Rothemund zählte Waldemar<br />

von Knoeringen „zu den bedeutendsten Männern der bayerischen Sozialdemokratie und<br />

zu den profiliertesten Persönlichkeiten der bayerischen Politik der Nachkriegsjahre.“ 235<br />

Karl Ludwig Waldemar von Knoeringen war das erste und einzige Kind des Ehepaars Clemens<br />

von Knoeringen und Magdalena (geb. Schuster), das am 6. Oktober 1906 auf Gut<br />

Rechetsberg in Huglfing bei Weilheim auf die Welt kam. Ein Jahr später zog die Familie<br />

nach Aising bei Rosenheim. Zwei Jahre lang besuchte er das Rosenheimer Ignaz-Günther-<br />

Gymnasium. Nach dem Besuch der Handelsschule absolvierte er eine Lehre im Büro, um<br />

dann als Kanzlei-Assistent bei der Ortskrankenkasse in Rosenheim zu arbeiten. 236 Sein Interesse<br />

galt schon früh den Naturwissenschaften. Nächtelang beobachtete er mit dem Spiegelteleskop<br />

seines Vaters die Gestirne. Den geistigen Zugang bot indes die väterliche Bibliothek.<br />

Beeindruckt haben von Knoeringen die Schriften des Naturforschers Ernst Haeckel<br />

Welträtsel und die Autobiographie von Bruno H. Bürgel Vom Arbeiter zum Astronomen.<br />

237 Doch allmählich fand er zu seinem eigentlichen Streben. Waldemar von Knoeringen<br />

widmete sich den „den großen Fragen der Menschheit“. So kam es, dass „nicht mehr<br />

die Sterne“ sondern „der Mensch in den Mittelpunkt meiner Welt trat.“ 238 Der 17-Jährige<br />

von Knoeringen schloss sich dem Touristenverein „Die Naturfreunde“ an. Nach dem Tod<br />

des nur 45-jährigen Vaters geriet die Familie in wirtschaftliche Not. Waldemar von Knoeringen<br />

trat im Oktober 1926 239 in die Sozialdemokratische Partei in Rosenheim ein. Um<br />

beruflich voran zu kommen, konnte von Knoeringen mit der finanziellen Unterstützung<br />

seines Großvaters Karl Schuster in Bamberg eine höhere Schulbildung in München absolvieren.<br />

Neben der Ausbildung zum Bibliothekar bereitete er sich auf das Abitur vor. Ende<br />

der Zwanziger Jahre empfand von Knoeringen bereits, dass der Wahlsieg der Nationalis-<br />

235 Rothemund, Helmut (1981): Vorwort. In: Waldemar von Knoeringen (1981): Reden und Aufsätze: 7<br />

236 Mehringer, Hartmut (1989): Waldemar von Knoeringen: 26<br />

237 Dieser populäre Roman erschien 1919. In: Mehringer, Hartmut (1989): Waldemar von Knoeringen: 26<br />

238 Mehringer, Hartmut (1989): Waldemar von Knoeringen: 27<br />

239 Mehringer, Hartmut (1989): Waldemar von Knoeringen: 29<br />

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