14.12.2012 Aufrufe

Similar

Similar

Similar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die erste Deportation von Münchner Juden<br />

Vom Betreuungspersonal des Antonienheims kamen folgende Personen auf die erste Deportation<br />

am 20. November 1941: Isabella Pmogar (*4.2.1929 München), Johanna Roth<br />

(*9.4.1891 München), Elisabeth Löb (*7.5.1888 Mannheim), Elisabeth Mann<br />

(*23.8.1895 Mannheim) und der Schreinerlehrling Josef Stettner (*5.2.1925 München).<br />

108 Sie wurden fünf Tage später in Kowno ermordet.<br />

Auflösung des Antonienheimes<br />

Bereits 1938 verlangte das Stadtjugendamt die Auflösung des Kinderheimes. Dies konnte<br />

bis zum Frühjahr 1942 hinausgezögert werden. Mit 13 Kindern übersiedelten die Betreuerinnen<br />

Alice Bendix und Hedwig Jakobi im April desselben Jahres in die „Heimanlage<br />

für Juden“ in Berg am Laim. Beide kamen zusammen mit 113 Deportierten auf den Transport<br />

am 13. März 1943 nach Auschwitz, wo sie am 16./17. März in den Gaskammern des<br />

KZ Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. 109 Das Schicksal der Kinderheimleiterin Alice<br />

Bendix, kann mit dem aufopfernden Handeln des Waisenhausleiters Janusz Korczak im<br />

Warschauer Ghetto verglichen werden. Beide gingen sie den letzten Weg mit ihren<br />

Schützlingen.<br />

Das Gebäude des aufgelösten Antonienheims kam auf Befehl des Reichsicherheitshauptamtes<br />

in Berlin in den Besitz des SS-Vereins „Lebensborn e. V.“. Das im Krieg beschädigte<br />

Haus wurde später abgerissen. Heute befinden sich dort Wohngebäude.<br />

Ausstellungen<br />

Februar – 26. Februar 2001: Jüdisches Kinderheim in der Antonienstraße. Konzipiert<br />

als Wanderausstellung von den Schülerinnen der 13. Klasse der Berufsoberschule für Sozialwesen,<br />

Dagmar Kann und Beate Folgner. Berufsoberschule für Sozialwesen, Antonienstraße<br />

6.<br />

28. Februar – 28. März 2001: Dieselbe Ausstellung wurde im Münchner Maximilians-<br />

Gymnasium in der Karl-Theodor-Straße 9 gezeigt.<br />

Film<br />

November 1999: Kindertransport in eine fremde Welt. Dokumentarfilm von Mark Jo-<br />

108 Zitiert nach der Ausstellung: „Jüdisches Kinderheim in der Antonienstraße“ v. d. Berufsoberschule für<br />

Sozialwesen, Antonienstraße 6<br />

109 Ophir, Baruch Z. / Wiesemann, Falk (1958): Geschichte und Zerstörung der jüdischen Gemeinde in München<br />

1918–1945. In: Lamm, Hans (Hrsg.) (1982): Vergangene Tage. Jüdische Kultur in München: 485<br />

60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!