14.12.2012 Aufrufe

Similar

Similar

Similar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KURZBESCHREIBUNG<br />

In der Eingangshalle im Evangelischen Landeskirchenamt befindet sich neben der Pförtnerloge<br />

eine Aluminiumgusstafel (0,91 m × 1,40 m) mit folgendem Text:<br />

„Zum Gedenken an D. Wilhelm Freiherr von Pechmann 1859–1948, Präsident der Landessynode<br />

und Inhaber zahlreicher kirchlicher Ehrenämter. Mit seinem eindringlichen<br />

Protest gegen die Judenverfolgung ab 1933 war er Stimme des Gewissens in unserer Kirche.“<br />

INFORMATION ÜBER DIE KÜNSTLER<br />

Die Gedenktafel hat der Münchner Architekt Tobias Köhler entworfen; der Metallkünstler<br />

Jürgen Trapp führte den Entwurf in Aluminiumguss aus.<br />

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND DEUTUNG<br />

Wilhelm von Pechmann wurde am 10. Juni 1859 als Sohn des Staatsanwaltes Adalbert<br />

Freiherr von Pechmann und seiner Ehefrau Ida (geb. Petersen) in Memmingen geboren.<br />

Der Vater entstammte einer katholischen, die Mutter einer evangelischen Familie. Pechmann<br />

schloss mit dem Abitur am Augsburger Realgymnasium im Jahre 1877 ab. An der<br />

Münchner Universität studierte er Philosophie und Rechtswissenschaften. Es folgten Militärdienst<br />

und Assessorexamen. Auf eine akademische Laufbahn verzichtete er, weil er es<br />

als seine Pflicht gegenüber seiner Mutter und seinen jüngeren Geschwistern sah, 506 sobald<br />

wie möglich Geld zu verdienen. 1886 begann Pechmann seine berufliche Laufbahn als<br />

Rechtskonsulent bei der Bayerischen Handelsbank. Ein Jahr später ging er die Ehe mit<br />

Emma Freiin von Feilitzsch ein. 1898 wurde er zum Ersten Direktor der Bayerischen Handelsbank<br />

ernannt. Neben zahlreichen Aufgaben, die er im Bankwesen übernahm, setzte<br />

sich Pechmann für soziale und kulturelle Einrichtungen ein. Sein politisches Wirken begann<br />

bereits vor dem Ersten Weltkrieg als Mitbegründer und Vorsitzender der Deutschen<br />

Reichspartei in Bayern. „Nach dem Krieg, den er von Anfang bis zum Ende als Freiwilliger<br />

im Schützengraben mitmachte, kam er 1918 zur Bayerischen Volkspartei, die ihn in<br />

den Landtag entsandte.“ 507 Pechmann trat bereits 1919 wieder aus dieser Partei aus, da er<br />

ihren Eintritt in die Nationalversammlung und ihre Haltung zum Versailler Vertrag ablehnte.<br />

In der Revolution hatte der national-monarchistisch eingestellte von Pechmann<br />

eine Zerstörung der alten Ordnung gesehen. Ebenso war „seine Einstellung gegenüber der<br />

506 Sommer, Wolfgang (1998): Widerstand gegen offenkundiges Unrecht. In: Breit, Dieter (Hrsg.) (1998):<br />

Aufstand des Gewissens. Erinnerung an Wilhelm von Pechmann: 13<br />

507 Sommer, Wolfgang (1998): Widerstand gegen offenkundiges Unrecht. In: Breit, Dieter (Hrsg.) (1998):<br />

Aufstand des Gewissens. Erinnerung an Wilhelm von Pechmann: 14<br />

274

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!