Haft und Politische Polizei in Thüringen 1945–52 - Einschluss.de
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manu-vorgeschichte.qxd 09.03.05 16:34 Seite 122<br />
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Stellvertreter <strong>de</strong>s Leiters <strong>de</strong>s LKA, Herr Krauthause, sowie <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong><br />
Dezernatsleiter K/5, Herr Eckert, anwesend waren, nochmals die beson<strong>de</strong>ren<br />
Aufgaben <strong>de</strong>s Dezernats sowie <strong>de</strong>r Kommissariate K/5 <strong>in</strong> gr<strong>und</strong>sätzlicher<br />
Diskussion nach e<strong>in</strong>leiten<strong>de</strong>n Ausführungen <strong>de</strong>s Referatsleiters<br />
K/5, Herrn Lange, besprochen. Erfreulicherweise zeigte Herr M<strong>in</strong>isterial-<br />
Direktor Rausch <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Diskussion volles Verständnis für die Notwendigkeit<br />
<strong>de</strong>r Reorganisation <strong>de</strong>r Krim<strong>in</strong>alpolizei im allgeme<strong>in</strong>en.“ 254<br />
Lange <strong>und</strong> Schönherr von <strong>de</strong>r DVdI hatten, wenn man ihre Äußerungen<br />
wörtlich nimmt, offenbar noch ke<strong>in</strong>e genauere Vorstellung von <strong>de</strong>m, was<br />
die K 5 e<strong>in</strong>mal se<strong>in</strong> <strong>und</strong> wer<strong>de</strong>n solle. Etwa acht Wochen später wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
SMA-Befehls 201 – mit Aufträgen zur <strong>de</strong>utschen NS-Strafverfolgung<br />
erlassen. (zur weiteren Entwicklung <strong>de</strong>r K 5 – s. S. 173 ff.)<br />
Sowjetische Sicherheitskräfte <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen (ab 1947)<br />
Die sowjetischen Sicherheitskräfte, die 1947–49 <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen agierten<br />
<strong>und</strong> mit <strong>de</strong>nen die K5-Mitarbeiter zu tun bekamen, waren nicht mehr<br />
dieselben wie sie von 1945/46 bekannt waren. (s. S. 40 ff.) E<strong>in</strong>e Reihe<br />
sowjet-<strong>in</strong>terner Verän<strong>de</strong>rungen führte dazu, dass 1947 sowjetischerseits<br />
bereits an<strong>de</strong>re Vor-Ort-Aktivitäten <strong>in</strong>s Blickfeld gerückt waren.<br />
Aus massiv tätigen Sicherheitspolizisten wur<strong>de</strong>n gezielt tätige Geheimpolizisten.<br />
Dieser Wan<strong>de</strong>l hatte sich En<strong>de</strong> 1946/47 abgespielt. Insofern<br />
war er <strong>de</strong>m Strukturierungsprozess <strong>de</strong>s K 5 mit 6–9-monatigem Vorsprung<br />
vorausgegangen.<br />
1947 war das NKWD nicht nur zum „MWD“ (M<strong>in</strong>isterium <strong>de</strong>s Innern)<br />
umbenannt, son<strong>de</strong>rn außer<strong>de</strong>m auch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en SBZ-Kompetenzen weitgehend<br />
zurückgedrängt <strong>und</strong> durch etwas Neues ersetzt wor<strong>de</strong>n. 255<br />
Laut Politbüro-Beschluss wur<strong>de</strong>n am 20. 6. 1946 alle Operativsektoren<br />
(also NKWD–MWD <strong>und</strong> Smer’Sch) unter das Dach <strong>de</strong>s MGB (<strong>de</strong>s<br />
M<strong>in</strong>isteriums für Staatssicherheit) gestellt. Das wur<strong>de</strong> wohl auch bis<br />
Herbst 1946 organisatorisch-praktisch realisiert. Auch die „NKWD-<br />
Gefängnisse“ waren davon betroffen, während h<strong>in</strong>gegen die Speziallager<br />
(wie Buchenwald) beim MWD verblieben. 1947 wur<strong>de</strong> auch die<br />
Sicherstellung <strong>de</strong>s geheimen SMA-Nachrichtennetzes vom MWD an<br />
das MGB übergeben. Mit <strong>de</strong>m Kompetenzwechsel wechselte auch <strong>de</strong>r<br />
zentrale Dienstsitz <strong>de</strong>r sowjetischen Politpolizei von Potsdam nach<br />
Berl<strong>in</strong>-Karlshorst.<br />
Im Gefüge dieser Prozesse spielten auch diverse extremistische Personalkämpfe<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Unausgeräumt blieben bestimmte<br />
Kompetenzstreitigkeiten zwischen Innen- <strong>und</strong> Staatssicherheits-M<strong>in</strong>is-