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Haft und Politische Polizei in Thüringen 1945–52 - Einschluss.de

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manu-vorgeschichte.qxd 09.03.05 16:34 Seite 51<br />

20. 8. 45 20 Personen<br />

21. 8. 45 26<br />

15. 9. 45 201<br />

24. 9. 45 53<br />

12. 10. 45 50<br />

28. 11. 45 22<br />

51<br />

3. 1. 46 21 Personen<br />

17. 1. 46 9<br />

15. 2. 46 8<br />

22. 3. 46 3<br />

29. 7. 46 6<br />

10. 8. 46 2<br />

Die E<strong>in</strong>weisungspapiere hatten Erfurter NKWD-Leute unterzeichnet:<br />

Oberstleutnant Smirnow, Oberst Drosdow, Major Popow, Gar<strong>de</strong>hauptmann<br />

Semisorow. 94<br />

Außer diesen 423 Erfurtern (<strong>und</strong> ca. 7000 Thür<strong>in</strong>gern), die nach Buchenwald<br />

o<strong>de</strong>r noch weiter kamen, gab es e<strong>in</strong>e unbekannte Zahl von Menschen,<br />

die direkt nach Weimar, Torgau, Sachsenhausen, Workuta kamen.<br />

Unter <strong>de</strong>n 1.100 Smer`Sch-Gefangenen, die 1945/46 nach Buchenwald<br />

gebracht wur<strong>de</strong>n, befan<strong>de</strong>n sich vielleicht auch Erfurter. 95 Außer<strong>de</strong>m<br />

könnte es se<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Anfangswochen auch Erfurter Bürger zum<br />

To<strong>de</strong> verurteilt <strong>und</strong> h<strong>in</strong>gerichtet wor<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d, – ähnlich wie 26 Jugendliche<br />

aus Eisenach o<strong>de</strong>r die Jugendlichen aus Greiz, Apolda, Sonneberg <strong>und</strong><br />

an<strong>de</strong>rswo, die angeblich gefährliche „Werwölfe“ gewesen se<strong>in</strong> sollen. 96<br />

Die Erfurter je<strong>de</strong>nfalls erfuhren 1945/46 kaum etwas über die H<strong>in</strong>tergrün<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r vielen Verhaftungen. Sie wussten nicht, wieviel berechtigte o<strong>de</strong>r<br />

Militärurteile verhängt <strong>und</strong> wieviel Internierungen festgelegt wur<strong>de</strong>n. Und<br />

sie hatten oft ke<strong>in</strong>e Ahnung, woh<strong>in</strong> man die Gefangenen brachte. Es wur<strong>de</strong><br />

allseits gemunkelt, dass aus <strong>de</strong>n Kellerräumen <strong>de</strong>r sowjetisch besetzten<br />

Häuser h<strong>in</strong>term Gothaer Platz so mancher hilflose Ruf auf die Straßen<br />

drang <strong>und</strong> dass nachts LKWs nach Weimar fuhren. Es wur<strong>de</strong> geflüstert,<br />

dass manch e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>e überraschen<strong>de</strong> Verhaftung e<strong>in</strong>em <strong>de</strong>utschen Denunzianten<br />

verdanke. Es wur<strong>de</strong> gesagt, dass die Russen so täten, als hätten<br />

die Verhafteten ohneh<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e Namen mehr. Und es wur<strong>de</strong> leise gewarnt<br />

vor Gewalttaten, Alkoholrausch-Brutalitäten, Unberechenbarkeiten <strong>und</strong><br />

vor „Banditen <strong>in</strong> russischer Uniform“.<br />

Deutscher <strong>Polizei</strong>-Status <strong>und</strong> “Auftragsangelegenheiten”<br />

Dass die Sowjets regelmäßig Befehle <strong>und</strong> (teilweise bizarre) Problemlösungs-Aufträge<br />

an <strong>de</strong>utsche Behör<strong>de</strong>n erteilten, lässt sich vielfach belegen.<br />

Auch Aufträge an die <strong>de</strong>utsche <strong>Polizei</strong> machten ke<strong>in</strong>e Ausnahme.<br />

„Auftragsangelegenheiten“ waren nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Neu-Erf<strong>in</strong>dung für<br />

die <strong>Polizei</strong>, <strong>de</strong>nn sie nahm solche auch stets <strong>in</strong>nerhalb <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen

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