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Haft und Politische Polizei in Thüringen 1945–52 - Einschluss.de

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manu-vorgeschichte.qxd 09.03.05 16:35 Seite 286<br />

286<br />

Stal<strong>in</strong>s Geheimpolizisten <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Prozess <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen, Berl<strong>in</strong> 1995, sowie Andrea<br />

Herz, To<strong>de</strong>surteile gegen K<strong>in</strong><strong>de</strong>r. Er<strong>in</strong>nerung an 33 Eisenacher Jugendliche, hg. v.<br />

TLStU, Erfurt 1998.<br />

97 Es han<strong>de</strong>lte sich z. B.: 1. um Aufträge an<strong>de</strong>rer Staatsebenen (z. B. war die Ortspolizei<br />

nicht nur für die Geme<strong>in</strong><strong>de</strong> tätig, son<strong>de</strong>rn auch für Regierung/Prov<strong>in</strong>zialregierung)<br />

<strong>und</strong> 2. um Aufträge <strong>de</strong>r Justiz (z. B. Gefangenentransport, Ermittlungen nach<br />

Anordnung <strong>de</strong>s Staatsanwalts).<br />

98 Geschäftsverteilungsplan Stadtverwaltung 1946, StA Erfurt, 1-5/1101-3210, o. Bl.<br />

99 Jahresbericht <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>spolizeibehör<strong>de</strong> 1947, ThHStA Lan<strong>de</strong>spolizeibehör<strong>de</strong>, II M<br />

340/11, Bl. 101.<br />

100 ThHStA, Land Thür<strong>in</strong>gen, Lan<strong>de</strong>spolizeibehör<strong>de</strong>, 19, Bl. 101.<br />

101 ThHStA, Land Thür<strong>in</strong>gen, M<strong>in</strong>isterium <strong>de</strong>r Justiz, 83, Bl. 60.<br />

102 ThHStA, Land Thür<strong>in</strong>gen, M<strong>in</strong>. d. Innern, 978, Bl 7.<br />

103 zitiert nach: Ag<strong>de</strong>, Günter, Die Greußener Jungs. Hitlers Werwölfe, Stal<strong>in</strong>s<br />

Geheimpolizisten <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Prozess <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen, Berl<strong>in</strong> 1995, S. 61.<br />

104 Für die betroffene Bevölkerung <strong>und</strong> <strong>in</strong> vielen Zeitzeugen-Berichten galt „Hilfspolizist“<br />

soviel wie „Russen-Handlanger“. Ursprünglich hatte <strong>de</strong>r Begriff „Hilfspolizist“<br />

jedoch an<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utungen: nämlich 1. arbeitsrechtliche (Berufsanfänger)<br />

<strong>und</strong> 2. Armb<strong>in</strong><strong>de</strong>n mit russischer <strong>Polizei</strong>-Bezeichnung (<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorkommnisbericht<br />

vom Juli 1945 wur<strong>de</strong> e<strong>in</strong> „Hilfspolizist <strong>in</strong> Zivil“ erwähnt. StA Erfurt, 1-<br />

5/1100-3839, o. Bl.)<br />

<strong>Polizei</strong>frem<strong>de</strong> „Hilfspolizisten“ – also Leute, die sich <strong>de</strong>r <strong>Polizei</strong>befugnisse ermächtigten<br />

– gab es offenbar <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen weniger als etwa <strong>in</strong> Chemnitz, Halle<br />

o<strong>de</strong>r im Bran<strong>de</strong>nburgischen. Dort traten regelrechte Gruppen von Nichtpolizisten<br />

als Antifa-Polizisten auf, wobei ihr Auftreten auch stark gegen die noch aus <strong>de</strong>r<br />

NS-Zeit fortexistieren<strong>de</strong> <strong>Polizei</strong> gerichtet war. Auch <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen gab es missbräuchliche<br />

Vorfälle im Dunstkreis von Kommunisten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>zelnen Polizisten,<br />

die geme<strong>in</strong>sam – wie <strong>in</strong> Greußen im Oktober 1945 – Verhaftungen vornahmen,<br />

wobei sich die beteiligten Nichtpolizisten selbst als „Hilfspolizisten“ bezeichneten.<br />

105 Problematisch für verallgeme<strong>in</strong>ern<strong>de</strong> Aussagen aus Zeitzeugenberichten s<strong>in</strong>d<br />

weniger die Er<strong>in</strong>nerungen selbst, son<strong>de</strong>rn v. a. die Tatsache, dass für 1945/46<br />

recht wenige vorhan<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d (da die Verhafteten älter waren <strong>und</strong> heute erheblich<br />

seltener als Zeitzeugen befragbar s<strong>in</strong>d) <strong>und</strong> dass die Berichte auch für e<strong>in</strong>zelne<br />

Orte von sehr verschie<strong>de</strong>nem Umfang s<strong>in</strong>d. Von Erfurt <strong>und</strong> von Weimar gibt es<br />

äußerst wenige Berichte.<br />

106 E<strong>in</strong>zelne Beispiele s<strong>in</strong>d erwähnt bei: Gabriele Hammerste<strong>in</strong>, Verhaftungen <strong>und</strong><br />

<strong>Haft</strong>organe <strong>de</strong>r sowjetischen Geheimdienstorgane am Beispiel Thür<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>:<br />

Sowjetische Speziallager <strong>in</strong> Deutschland, hg. v. Plato, Bd. 1, Berl<strong>in</strong> 1998, S. 163.<br />

107 Daneben hatte es weitere 127 – eigenständig – Verhaftete <strong>de</strong>r Erfurter <strong>Politische</strong>n<br />

<strong>Polizei</strong> gegeben, unter <strong>de</strong>nen sich 70 höhere Nazi-Leute befan<strong>de</strong>n (3 SS-Leute, 46<br />

NSDAP-Funktionäre, 10 SA-Leute/Kraftfahrerkorps, 7 „beson<strong>de</strong>rs scharfe Parteigenossen“).<br />

Für diese Verhafteten hatte es zwar ke<strong>in</strong>e sowjetische „Veranlas

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