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Haft und Politische Polizei in Thüringen 1945–52 - Einschluss.de

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manu-vorgeschichte.qxd 09.03.05 16:35 Seite 284<br />

284<br />

74 Die Bezeichnung „Die Lottenstraße“ wur<strong>de</strong> gera<strong>de</strong>zu zum Synonym für diese Institution<br />

<strong>und</strong> taucht sowohl im <strong>in</strong>nerpolizeilichen Sprachverkehr <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>spolizei-<br />

Chefs als auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Sekretariatsprotokollen <strong>de</strong>r Thür<strong>in</strong>ger SED 1948 auf. Zum Beispiel:<br />

ThHStA, Land Thür<strong>in</strong>gen, Lan<strong>de</strong>spolizeibehör<strong>de</strong>, 19, Bl. 75 f. <strong>und</strong> Bl. 109R.<br />

75 Schätzungen nach Vergleichsangaben zur gesamten SBZ (170 Kreisgruppen mit 5-<br />

6 Mann, 15 000 Mann <strong>in</strong>nere Truppen Anfang 1946), vgl. V.V. Sacharov/ D.N.<br />

Filippovych/ M. Kub<strong>in</strong>a, Tschekisten <strong>in</strong> Deutschland, a.a.O., S. 302, 304. In Thür<strong>in</strong>gen<br />

gab es folgen<strong>de</strong> Kreis-Operativgruppen, die Gefangene nach Buchenwald<br />

schickten: Arnstadt, Altenburg, Bad Langensalza, Eisenach, Erfurt, Gera, Gotha,<br />

Greiz, Heiligenstadt, Hildburghausen, Jena, Kölleda, Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen, Mühlhausen,<br />

Nordhausen, Ranis, Rudolstadt, Saalfeld, Schleiz, Schmalkal<strong>de</strong>n, Son<strong>de</strong>rshausen,<br />

Sonneberg, Suhl, Weimar, Worbis. Aus: Ritscher, Bodo, Spezlager Nr. 2 Buchenwald,<br />

Weimar-Buchenwald 1995, S. 192 ff.<br />

76 Ritscher, Bodo, Spezlager Nr. 2 Buchenwald, Weimar-Buchenwald 1995, S. 60 ff.<br />

77 V.V. Sacharov/ D.N. Filippovych/ M. Kub<strong>in</strong>a, a.a.O., S. 303.<br />

78 Der Mühlhäuser Manfred Thiele trug zahlreiche Zeitzeugenaussagen zusammen,<br />

aus <strong>de</strong>nen offensichtlich wird, dass 1945 <strong>in</strong> Mühlhausen sowohl das Gerichtsgefängnis<br />

(Untermarkt 17) als auch e<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Nähe gelegenes Privatgebäu<strong>de</strong> (Untermarkt<br />

13) für mehrwöchige Inhaftierungen <strong>und</strong> Verhöre verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n. Die<br />

1946 bis 1949 (oft mehrwöchig hier) <strong>in</strong>haftierten Zeitzeugen sprechen aber nicht<br />

vom <strong>Haft</strong>-, son<strong>de</strong>rn vom Privatgebäu<strong>de</strong>, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m sie abwechselnd e<strong>in</strong>gesperrt <strong>und</strong><br />

verhört wur<strong>de</strong>n. Vgl. Thiele, Manfred, Haus <strong>de</strong>s Grauens, Erfurt 1999 (Veröffentlichung<br />

<strong>de</strong>s Thür<strong>in</strong>ger Lan<strong>de</strong>sbeauftragten für Stasi-Unterlagen).<br />

79 Noch 1948 s<strong>in</strong>d zahlreiche Privathäuser <strong>in</strong> benachbarten Straßenzügen (unterhalb<br />

<strong>de</strong>r Gartenbau-Ausstellung, u. a. Straße <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>heit, Cyriakstraße, Espachstraße,<br />

Bergstromweg) <strong>in</strong> russischer Hand. Laut Zeitzeugen war e<strong>in</strong> größeres Häuserkarree<br />

durch militärische Absperrungen als „Russen-Viertel“ komplett abgeschirmt. Vgl.<br />

Rollert, Chronik 1948, Bl. 6, StA Erfurt 5/100 - 66.<br />

80 Elisabeth Graul, Die Farce. E<strong>in</strong> Stück Autobiografie, Mag<strong>de</strong>burg 1995.<br />

81 ThStA Gotha, Landgericht Erfurt, 129 (Strafvollzug im Allgeme<strong>in</strong>en), Nr. 48, o. Bl.<br />

82 StA Erfurt, 1-5/1118-5278, Bl. 16.<br />

83 Zwar gibt es auch <strong>de</strong>rzeit ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> NKWD-Arbeitsunterlagen, aber<br />

manches geht aus allgeme<strong>in</strong>eren SMA-Akten, Verlautbarungen <strong>de</strong>r russischen Militärstaatsanwaltschaft,<br />

russischen Er<strong>in</strong>nerungen <strong>und</strong> Forschungen durchaus hervor.<br />

84 Stal<strong>in</strong>-Befehl vom 20. 4. 1945.<br />

85 Noch 1948 ist die Re<strong>de</strong> von höchstens 3000 Informanten, im Dezember 1945 SBZweit<br />

von cirka 1800, wobei die „Spitzel-Dichte“ im spät besetzten Thür<strong>in</strong>gen zunächst<br />

eher ger<strong>in</strong>ger gewesen se<strong>in</strong> dürfte. Vgl. Michail Semirjaga, Wie Berijas Leute<br />

<strong>in</strong> Ost<strong>de</strong>utschland die ‚Demokratie‘ errichteten <strong>in</strong>: Deutschland-Archiv, 5/1996,<br />

S. 748. Außer<strong>de</strong>m bevorzugte Serow anfangs die Anwerbung nicht<strong>de</strong>utscher Informanten,<br />

die – z.B. als ehemalige Kriegsgefangene – <strong>in</strong>sofern diese vielleicht bevorzugt<br />

Fehlhandlungen Deutscher gegenüber Auslän<strong>de</strong>rn mel<strong>de</strong>ten.

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