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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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Institution <strong>Polizei</strong> ergeben“ (Gesemann, 2003, S. 216ff. zitiert nach Celikbas/Zdun, 2008, S.<br />

132).<br />

Fasst man die Aussagen über die Begegnungen von ausländischen <strong>Jugend</strong>lichen mit der<br />

<strong>Polizei</strong> <strong>zu</strong>sammen, so wird offensichtlich, dass bei denjenigen, die Erfahrungen mit der<br />

Exekutive in ihrem Heimatland gemacht haben, wenig bis kein Vertrauen in die <strong>Polizei</strong> in<br />

ihrer „neuen“ Heimat vorhanden ist. Sie wird hauptsächlich als korrupt <strong>und</strong> willkürlich, aber<br />

auch als lasch <strong>und</strong> ohnmächtig wahrgenommen. Dies führt auch da<strong>zu</strong>, dass man eher da<strong>zu</strong><br />

neigt, die Dinge selbst <strong>zu</strong> regeln als die <strong>Polizei</strong>beamten <strong>und</strong> -beamtinnen ein<strong>zu</strong>schalten <strong>und</strong><br />

um Hilfe <strong>zu</strong> bitten. Diese Aussagen, genauso wie die, dass oft auch sprachliche Barrieren<br />

zwischen den, beispielsweise, speziell eingesetzten Street Corner Polizisten <strong>und</strong> Polizistinnen<br />

<strong>und</strong> türkischen <strong>Jugend</strong>lichen bestehen oder in den Familien die Vaterperson im Vergleich <strong>zu</strong>r<br />

Mutter eine sehr autoritäre <strong>und</strong> somit zentrale Rolle spielt, lassen die Vermutung <strong>zu</strong>, dass der<br />

Umgang miteinander kein leichter ist <strong>und</strong> schon gar nicht für weibliche Polizisten, was auch<br />

schon von Schweer <strong>und</strong> Strasser (2008) angesprochen wurde. Bei diesen Aussagen ist jedoch<br />

dahingehend Vorsicht geboten, als dass sie einer Personengruppe entstammen, die sowohl<br />

pubertierende <strong>Jugend</strong>liche einschließt <strong>–</strong> so wurden 14-Jährige befragt <strong>–</strong> als auch bereits<br />

rechtlich gesehen Erwachsene beinhaltet <strong>–</strong> die Obergrenze lag bei 24 Jahren. Des weiteren,<br />

wie gezeigt wurde, wurden sowohl in der <strong>Studie</strong> von Zdun, als auch der gemeinsamen von<br />

Celikbas <strong>und</strong> Zdun standardisierte Fragebögen verwendet, die, wie ebenfalls schon mehrfach<br />

kritisiert, immer die Gefahr <strong>und</strong> den Nachteil in sich bergen, der interviewten Person<br />

Antwortalternativen vor<strong>zu</strong>enthalten oder dieser solche in den M<strong>und</strong> <strong>zu</strong> legen, <strong>und</strong> folglich<br />

möglicherweise am Ziel vorbei <strong>zu</strong> messen. In Heiner Schäfers Vortrag <strong>–</strong> veröffentlicht in<br />

Berthel (2004) <strong>–</strong> sind die Aussagen sogar nur aus zweiter Hand gegriffen, sprich, Meinungen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen von Pädagogen <strong>und</strong> Polizisten (in Berthels Ausführungen wird keine<br />

gendergerechte Sprache verwendet, siehe oben) wiedergegeben, die eben die Gründe der<br />

jugendlichen Verhaltensweisen <strong>zu</strong> erklären versuchen. Das dies nicht vergleichbar ist mit<br />

Erfahrungsberichten <strong>und</strong> Schilderungen von Erwartungshaltungen von <strong>Jugend</strong>lichen selbst,<br />

liegt wohl auf der Hand.<br />

Abschließend sollen nochmals die zentralen Aussagen aus den beiden letzten Unterkapitel,<br />

nämlich über den Umgang zwischen der <strong>Polizei</strong> <strong>und</strong> der <strong>Jugend</strong> (auch mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong>) kurz <strong>zu</strong>sammenfassend dargestellt werden um sodann über den Weg<br />

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