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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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Beschimpfen, etc. zeigt. Dass dabei oft Alkohol <strong>und</strong> eine Art Gruppendruck maßgebliche<br />

Faktoren im Hintergr<strong>und</strong> sind, wurde von diesen ebenfalls genannt. Weitere Ursachen, die<br />

besonders die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen wahrnehmen, sind der Einfluss der Stadt <strong>und</strong> die<br />

Erziehung. Dies wurde bereits im Kapitel 6.2 behandelt <strong>und</strong> erklärt, nämlich insofern, als dass<br />

die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen sehr schnell wüssten, warum ihnen die <strong>Jugend</strong>lichen so<br />

respektlos gegenübertreten <strong>und</strong> ihre Autorität nicht akzeptieren, sobald sie die Elternhäuser<br />

dieser kennengelernt haben. Wenn die <strong>Jugend</strong>lichen nämlich von <strong>zu</strong>hause keine<br />

Achtungshaltung, Autoritätsanerkennung <strong>und</strong> Grenzen mitbekommen, so die Wahrnehmung<br />

der Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen, ist es für sie nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass ihnen von diesen<br />

sodann ebenso kein Respekt entgegengebracht wird. Den Lehrern <strong>und</strong> Lehrerinnen würde es<br />

damit ähnlich gehen, weshalb eine gesamtgesellschaftliche Respektlosigkeit gegenüber<br />

anderen Menschen <strong>und</strong> besonders gegenüber Personen, die eine Autorität verkörpern, von<br />

einigen Polizisten <strong>und</strong> Polizistinnen wahrgenommen wird. Dies zeigt sich für diese unter<br />

anderem in der häufigeren Verwendung des „Du“-Wortes ihnen gegenüber, was nicht nur auf<br />

die <strong>Jugend</strong> beschränkt wäre. Für die meisten <strong>Jugend</strong>lichen stellt sich die Situation aber nach<br />

wie vor so dar, wie es auch die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen offensichtlich in ihrer <strong>Jugend</strong> erlebt<br />

hatten. Nämlich durchaus etwas Angst <strong>und</strong> Respekt <strong>zu</strong> haben, wenn man mit der <strong>Polizei</strong> in<br />

Berührung kommt <strong>und</strong> somit auch gr<strong>und</strong>sätzlich das „Sie“-Wort <strong>zu</strong> wählen. Ausnahmen<br />

davon stellen allerdings Situationen dar, in welchen Alkohol im Spiel ist, oder vor anderen<br />

<strong>Jugend</strong>lichen der oder die Starke gemimt werden muss. Aus der polizeilichen Sichtweise wird<br />

das „Du“-Wort darüber hinaus dann bewusst eingesetzt, wenn sie ein Vertrauen <strong>zu</strong> dem oder<br />

der <strong>Jugend</strong>lichen aufbauen wollen. Und auch dann, wenn es die Herkunft des oder der<br />

<strong>Jugend</strong>lichen gar nicht anders möglich macht, sprich, wenn die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen<br />

nicht anders können, als das „Du“ <strong>zu</strong><strong>zu</strong>lassen, da sie ansonsten von den jungen Burschen oder<br />

Mädchen nicht verstanden oder ernst genommen werden würden. Dieser Aspekt stellt ein<br />

eigenes Phänomen der Wertschät<strong>zu</strong>ng dar, nämlich das der Sprache, worauf nun, wie oben<br />

schon angesprochen wurde, eingegangen wird.<br />

6.8.2. Die Sprache der <strong>Jugend</strong><br />

I: (..) Wos host <strong>zu</strong> der gsogt leicht?<br />

P: Hob gsogt (.) net so drastisch, net so oarg oba<br />

I: Jo<br />

P: sull jetzt net oarg sei, oba mit mit (.) miljöbedingtes Sprechn<br />

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