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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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Der polizeilichen Wahrnehmung <strong>zu</strong>folge handelt es sich bei den Drogenabhängigen nämlich<br />

um eine Gruppe, die man mit der Zeit sehr gut kennt, da man ständig mit ihnen besonders<br />

aufgr<strong>und</strong> der Begleitkriminalität, wie eben Diebstählen, Raubüberfällen, etc., in Berührung<br />

kommt. Sich gegenseitig bei der <strong>Polizei</strong> „an<strong>zu</strong>lehnen“, also an<strong>zu</strong>zeigen <strong>und</strong> Informationen<br />

über die eine oder den anderen preis<strong>zu</strong>geben, kommt sehr häufig vor. Folglich werden die<br />

Drogenabhängigen von der <strong>Polizei</strong> auch als kooperativ wahrgenommen. Was den Beamten<br />

<strong>und</strong> Beamtinnen noch auffällt ist, dass die wenigsten aus der Szene es tatsächlich schaffen,<br />

„clean“ <strong>zu</strong> werden. So empfinden sie, dass das Prinzip „Therapie statt Strafe“ wenig Sinn<br />

macht <strong>und</strong> eher Gegenteiliges bewirkt. Nämlich <strong>Jugend</strong>liche nicht davor abschreckt <strong>zu</strong><br />

Drogen <strong>zu</strong> greifen, sondern diese da<strong>zu</strong> sogar noch ermutigt. Auch dahinter verbirgt sich somit<br />

eine gewisse Ohnmacht. Auf all das soll hier aber nicht mehr näher eingegangen werden, da<br />

es sodann in den bereits angesprochenen Kapiteln ausführlich beschrieben wird.<br />

In diesem Kapitel wurden nun die Sichtweisen <strong>und</strong> Wahrnehmungen der beiden Seiten <strong>–</strong><br />

<strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Polizei</strong> <strong>–</strong> über den bzw. die jeweils andere/n dargelegt <strong>und</strong> daraus bereits<br />

ersichtlich gemacht, welche Kategorien mitunter das Interaktionsverhalten der beiden<br />

Gruppen bestimmen. Mit demselben Ziel werden im nächsten Unterkapitel die<br />

Erklärungsansätze <strong>und</strong> -versuche der Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen, aber auch der <strong>Jugend</strong>lichen<br />

für das Verhalten des bzw. der jeweils anderen gezeigt.<br />

6.2. Wie erklärt man sich das Verhalten des bzw. der jeweils<br />

anderen?<br />

Anhand der in diesem Unterkapitel nun ausgeführten Erklärungsansätze über das Verhalten<br />

des bzw. der jeweils anderen Personengruppe soll, wie schon erwähnt, ein tieferer Einblick in<br />

die Wahrnehmung des bzw. der jeweils anderen gegeben werden, die Suche nach den<br />

Kategorien vorangetrieben <strong>und</strong> die bereits herauskristallisierten <strong>zu</strong>mindest bestätigt oder<br />

wieder verworfen werden. Die Frage, die nun also beantwortet wird, ist, wie sich die <strong>Polizei</strong><br />

das jugendliche <strong>und</strong> die <strong>Jugend</strong>lichen das polizeiliche Verhalten in ihren gemeinsamen<br />

Interaktionen erklären.<br />

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