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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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möglicherweise mit dem <strong>Jugend</strong>amt, der <strong>Polizei</strong> oder dem Gericht noch nie in Berührung<br />

gekommen sind, wurden in diese oben genannten Vorannahmen nicht miteinbezogen. Dieser<br />

Thematik begegnete ich sodann auch wieder bei der Abgren<strong>zu</strong>ng des Forschungsfeldes, wie<br />

oben gezeigt, <strong>und</strong> auch bei der Auswahl der ersten Interviewpersonen. Gerade dabei spielten<br />

meine Vorannahmen eine sehr große Rolle, da ich die Interviewphase mit einem <strong>Jugend</strong>lichen<br />

begonnen hatte, der nicht nur schon in unzähligen Einrichtungen untergebracht, sondern<br />

sowohl bei der Staatsanwaltschaft als auch bei der lokal <strong>zu</strong>ständigen <strong>Polizei</strong>inspektion mehr<br />

als nur bekannt war <strong>und</strong> ist. Auch wirkten sich meine Erfahrungen in diesem Bereich<br />

unweigerlich auf die Wahl der Gatekeeper aus. Damit meine ich, dass die von mir gewählten<br />

Einrichtungen etwa nicht Privatgymnasien oder Schulen waren, die einen exzellenten Ruf<br />

besitzen, wo sich möglicherweise andere Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>liche aufhalten, als die, die eben<br />

mit <strong>Jugend</strong>amt, <strong>Polizei</strong> <strong>und</strong> Gerichten immer wieder in Kontakt kommen, sondern, dass ich<br />

bewusst an jene Organisationen herangetreten bin, von denen ich aus persönlicher Erfahrung<br />

wusste, dass die <strong>Polizei</strong> immer wieder Thema ist. Ich war mir dieser Tatsache von Beginn an<br />

bewusst <strong>und</strong> hätte auch Zugang <strong>zu</strong> einer Schule gehabt, die weniger mit <strong>Jugend</strong>lichen in<br />

Problemlagen <strong>zu</strong> tun haben, jedoch zeigte es sich in den Interviews mit den Polizistinnen <strong>und</strong><br />

Polizisten sodann sehr schnell, dass die von mir gewählten Einrichtungen genau die waren, in<br />

welchen die Wahrscheinlichkeit sehr hoch war, genau diejenigen <strong>Jugend</strong>lichen an<strong>zu</strong>treffen,<br />

von denen mir die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen berichteten.<br />

Meine eigene Position ist mit Sicherheit auch in die Erstgestaltung der Interviewleitfäden<br />

eingeflossen. Zwar habe ich sehr wohl versucht, diese <strong>–</strong> wie oben in Kapitel 4 <strong>zu</strong>m Stand der<br />

Forschung bereits erwähnt <strong>–</strong> vorwiegend auf die Erkenntnisse der Literaturrecherche <strong>zu</strong><br />

stützen, dennoch konnten nicht alle persönlichen Erfahrungen <strong>und</strong> Ideen ausgeblendet<br />

werden. Diese eigene Position wurde möglicherweise sogar noch dahingehend verstärkt, als<br />

mir Herr Mag. Martin Auferbauer, Leiter des Caritas Schlupfhauses, bei der Gestaltung<br />

unterstützend <strong>zu</strong>r Seite gestanden ist. Nachdem dieser selbst vorwiegend mit <strong>Jugend</strong>lichen in<br />

Problemlagen <strong>zu</strong> tun hat, kann also davon ausgegangen werden, dass sich meine Annahmen in<br />

der Fragengestaltung durch seine eigenen, eventuell ähnlichen Erfahrungen, verstärkt <strong>und</strong><br />

bestätigt haben. Um hier einen Gegenpol <strong>zu</strong> bekommen, legte ich die beiden Erstversionen<br />

der Leitfäden nicht nur meiner Betreuerin, Frau a.o. Univ-Prof. in Mag. a Dr. in Katharina<br />

Scherke, vor, sondern auch einem <strong>Studie</strong>nkollegen, der fernab jeglicher <strong>Jugend</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Polizei</strong>arbeit tätig ist <strong>und</strong> steht. Daraus haben sich dann noch einige Veränderungen ergeben.<br />

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