Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

offenbar wenig zu geben, was sowohl die Polizei als auch die Jugend am jeweils anderen als
positiv wahrnimmt. Die wesentlichsten Aspekte dieser gegenseitigen Wahrnehmungen sollen
auf den nachstehenden Seiten dargestellt und im Zuge der Kategoriendarstellung nochmals
aufgegriffen und etwas näher beleuchtet werden. Den Beginn dieser überblickmäßigen
Darstellung der Sichtweisen macht die Respektlosigkeit.
6.1.1. „Respektlos“ und „privat versagt“
Egal ob junge oder ältere Beamte bzw. Beamtinnen, sie alle vertreten die Meinung, dass die
Jugendlichen von heute keinen Respekt mehr gegenüber der Polizei haben:
P: (.) I (.) HOFF holt, (.) beziehungsweise befürcht i, dass es net so sein wird, dass (.) die
Situation besser wird. (.) I hob so die Aungst, dass des gaunze immer mehr aus´n Ruda lauft.
I: Wie manst (meinst du)?
P: (...) GENERELL. Wos Respekt, wos (.), wos Akzeptanz da Polizei (.) von
JUGENDLICHN betrifft,
I: Mhm
P: dass des immer weniger wird.
I: Mhm
P: Wei i (.) vü olte Kollegn, de (..) bei gewisse Sochn sogn, Na, früher hätt´s des net gebn.
I: Mhm
P: (6 Sekunden) Beziehungsweise de sogn, Früher (.) hättn sie si des NIE traut, söwa zu am
Polizistn sogn (.) oder söwa (.) beziehungsweise, anaseits, zu sogn, früher, wie´s noch jünger
woarn (.) als Polizistn, hätt des kana gmocht, beziehungsweise früher in IHRA Kindheit
hättn´s des nie zu am Polizistn gosgt, oder in ihra Jugend.
I: Mhm
P: Und wie gsogt, de zwa Situationen, zwamol, wo i als Jugendlicher mit da Polizei z´tuan
ghobt hob, hob i beides Mol net gwusst, wos i sogn sullt, vor lauter ah (.) AUNGST unter
Aunführungszeichn.
(Zitat aus Interview P10, Z2095 – 2128)
Dass die Jugendlichen eben an Respekt gegenüber der Exekutive vermissen lassen, ist eine
sehr pauschale Aussage, zumal sich dahinter viele Facetten verbergen. Darüber hinaus spielt
der Respekt auch auf der Seite der Jugendlichen eine entscheidende Bedeutung – wie im
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