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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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4.6. Zusammenfassung <strong>und</strong> abschließende Bewertung der<br />

Aussagen aus der Literatur<br />

Es konnte in diesem Kapitel „Stand der Forschung“ gezeigt werden, was bis dato im<br />

deutschsprachigen Raum im Dunstkreis des Themas „<strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Polizei</strong>“ veröffentlicht<br />

wurde. Der Radius der sich dahinter verbergenden Literaturrecherche wurde bewusst groß<br />

gewählt, da mir, wie am Beginn dieses Kapitels erwähnt, die wenigsten von mir im Vorfeld<br />

dieser Arbeit hinsichtlich Literaturtipps befragten Personen, die mit dieser Thematik aufgr<strong>und</strong><br />

ihres Berufes <strong>zu</strong>mindest weitläufig <strong>zu</strong> tun haben, einschlägige Hinweise geben konnten. So<br />

wurden Arbeiten aus unterschiedlichen Fachbereichen <strong>und</strong> -disziplinen dargestellt <strong>und</strong> auch<br />

<strong>Studie</strong>n zitiert, die bereits mehr als 30 Jahre <strong>zu</strong>rückliegen. Nicht <strong>zu</strong> vergessen ist auch, dass<br />

all diese Forschungsarbeiten mit sehr unterschiedlichen Methoden vorgegangen sind.<br />

Folgedessen wurden an den geeigneten Stellen dieses Kapitels die aus den genannten<br />

Arbeiten <strong>und</strong> <strong>Studie</strong>n zitierten Aussagen kritisch beleuchtet <strong>und</strong> auf ihre Relevanz für das<br />

Thema „<strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Polizei</strong>“ hin diskutiert. Trotz all dieser Einwände <strong>und</strong> Kritikpunkte<br />

wurden aus diesem Kapitel sehr wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die teilweise auch in die<br />

Erstellung des Interviewleitfadens eingeflossen sind. Um nun abschließend noch den Bogen<br />

<strong>zu</strong>r theoretischen Verankerung dieser Arbeit <strong>–</strong> nämlich <strong>zu</strong>r Interpretativen Soziologie <strong>–</strong> <strong>zu</strong><br />

spannen, seien folgende, <strong>zu</strong>sammenfassende Bemerkungen gemacht: Die Interaktionen der<br />

beiden Gruppen „<strong>Jugend</strong>“ <strong>und</strong> „<strong>Polizei</strong>“ sind von vielen Facetten geprägt <strong>und</strong> geformt. Die<br />

individuellen Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnisse sind es, die sowohl die <strong>Polizei</strong> als auch die <strong>Jugend</strong><br />

ganz im Sinne der Interpretativen Soziologie in ihren Erwartungen <strong>und</strong> künftigem Handeln<br />

definieren. Es findet eine Typisierung <strong>und</strong> eine Rollenübernahme statt, die möglicherweise<br />

von beiden Seiten gar nicht so gewollt, aufgr<strong>und</strong> der Tradierungen <strong>und</strong> folglich Übernahme<br />

<strong>und</strong> Verinnerlichung einer bereits existierenden objektivierten Realität jedoch nur sehr schwer<br />

veränderbar ist. Die enorme Bedeutung, die die soeben beschriebenen Vorgänge im Umgang<br />

der <strong>Jugend</strong> mit der <strong>Polizei</strong> <strong>–</strong> <strong>und</strong> auch vice versa <strong>–</strong> für die gesamte Gesellschaft haben, soll an<br />

dieser Stelle nochmals anhand des Zitats von Dietrich Piencka (1998) hervorgehoben werden:<br />

„Seine (des jugendlichen Straftäters) erste Begegnung mit der <strong>Polizei</strong> ist … auch die erste<br />

Begegnung … mit sich selbst. Vom Vorgehen der <strong>Polizei</strong> wird es abhängen, ob er … für sich<br />

<strong>und</strong> die Gesellschaft <strong>zu</strong>rück gewonnen wird“ (Piencka 1998, S. 16, zitiert nach Holzmann,<br />

2006, S.267).<br />

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