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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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gesetzlichen Gegebenheiten, dennoch unterscheiden sie in ihrem Verhalten zwischen Täter<br />

bzw. Täterin <strong>und</strong> Opfer. Die <strong>Jugend</strong>lichen, die sich in der Rolle des Täters bzw. der Täterin<br />

befinden, empfinden dies als respektlos, <strong>zu</strong>mal sie selbst wüssten, etwas Falsches gemacht <strong>zu</strong><br />

haben <strong>und</strong> somit zwar eine gewisse Strenge von Seiten der <strong>Polizei</strong> erwarten, aber kein<br />

Auftreten, welches ihnen das Gefühl gibt, ein „Stück Dreck“ (Zitat aus Interview J10, Z987)<br />

oder ein Schwerverbrecher bzw. eine Schwerverbrecherin <strong>zu</strong> sein. Denn dies würde, wie<br />

gezeigt, die Sache für sie weder besser machen, noch eine respektvolle Haltung gegenüber<br />

den Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen bewirken.<br />

6.8.1.9. „Du“-Wort<br />

<strong>Eine</strong> weitere Facette des Respekts <strong>und</strong> der, den Umgang miteinander bestimmenden<br />

Wertschät<strong>zu</strong>ng stellt das bereits oben schon erwähnte „Du“-Wort dar. Es wurde ja schon an<br />

mehreren Stellen gesagt, dass der Eindruck bei den Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen vorherrscht,<br />

dass es früher eine derartige Respektlosigkeit nicht gegeben hätte. Nicht nur die älteren <strong>und</strong><br />

erfahrenen Polizisten <strong>und</strong> Polizistinnen sind dieser Meinung, sondern auch die jungen,<br />

unerfahrenen. Sie berichteten in diesem Zusammenhang von ihren eigenen Erlebnissen, in<br />

welchen sie mit der <strong>Polizei</strong> <strong>zu</strong> tun <strong>und</strong> vor dieser richtig „Angst“ (Zitat aus Interview P10,<br />

Z472) hatten. Ein erfahrener Beamter bringt die Meinung der <strong>Polizei</strong> da<strong>zu</strong> wie folgt auf den<br />

Punkt:<br />

P: (.) Ah (..) bei den Aumtstha<strong>und</strong>lungen is es oft so, dass, dass die <strong>Jugend</strong>lichen (.) wie sui i<br />

sogn, (.) den RESPEKT vermissn lossn.<br />

I: Mhm<br />

P: Früha amol woar des mit den, mit den (.) so, dass des, dass a Polizist oda auch Schendarm<br />

am La<strong>und</strong>, der woar eine Respektperson.<br />

I: Mhm<br />

P: Ah, des is heite bei weitem nicht mehr der Foi.<br />

(Zitat aus Interview P04, Z69- 81)<br />

Mit anderen Worten bedeutet dies, dass es früher aus der Sicht der Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen<br />

anders war. Dies ist allerdings mit Aussagen einiger <strong>Jugend</strong>lichen <strong>zu</strong> relativieren. Und zwar<br />

gaben viele der interviewten Burschen <strong>und</strong> Mädchen an, dass sie unter anderem, auch wenn<br />

noch so routiniert im Umgang mit der <strong>Polizei</strong>, nach wie vor „warme Hände“ (Zitat aus<br />

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