Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

I: (ca. 20 Sekunden) Wos host da do gedocht?
J: (..) (schmunzelt) Dass Scheiße is, wal gegn Polizei host eh ka Schaus wenn´st a Aunzeige
mochst.
(Zitat aus Interview J05, Z239 – 267)
Diese Jugendlichen haben also nicht nur in der Situation selbst das Gefühl, dass sie am
„kürzeren Ast sitzen“, sondern auch in weiterer Folge, wenn sie nämlich versuchen, sich
gegen das, aus ihrer Sicht, verspürte Unrecht zu wehren. Sie fühlen sich in der Folge komplett
ohnmächtig. Und dieses Gefühl wird dann noch verstärkt, wenn Abläufe und Prozesse, die sie
zu Genüge kennen und in diese vertrauen (siehe Kapitel 6.5) einmal anders ausgehen, als
erwartet, wie es eben bei der soeben zitierten Jugendlichen geschehen ist.
6.9.2.4. Gelungenes Davonlaufen
Wie schon im vorigen Abschnitt und im Kapitel 6.6.4 angesprochen wurde, ist das
Davonlaufen, das von den Beamten und Beamtinnen, sowie auch von den Jugendlichen als
eine Flucht vor der Verantwortungsübernahme (siehe Kapitel 6.6) gesehen wird, ebenfalls
eine Strategie, mit welcher sich die Jugendlichen teilweise diesem Ohnmachtsgefühl
gegenüber der Polizei zu entziehen versuchen. Dies wird aus dem nachstehenden
Interviewausschnitt deutlich:
J: Dann is die Polizei kumman, sand wir in Wold auffigrannt, sand´s uns nochgrannt, (.) dann
hot da ZZZ (Name), a Freind von mir und i, des Hulz eintretn (.) wie sogt ma zu de (..) do
woar so a Maua, so a klane, aus Hulz (.)
I: so ins Wossa eini oda wos?
J: Na, so a Mauer.
I: A Zaun?
J: Zaun, Mauer (.) Zaun, so wos in die Ort.
I: Mhm
J: Den homa dann eintretn (.) san dann wieda einigangen (.) do durchn Zaun durch (.) Dann
homa des Dings, des Hulz wieda aufitaun, dass ma´s net siegt, dann homa uns hinta´m Baum
versteckt (.) und de san dann vorbeiglaufn dann
I: Mhm
J: Ana in ane Richtung, da aundre in die aundre.
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