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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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dabei ging es darum, dass sie einem Minderjährigen helfen konnte <strong>und</strong> sich dieser sodann<br />

eines Tages aufrichtig mit einem Fre<strong>und</strong>schaftsband bei ihr bedankte (vgl. Zitat aus Interview<br />

P07, Z1226 <strong>–</strong> 1289). Wie dem auch sei, entscheidend ist, dass die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen<br />

den <strong>Jugend</strong>lichen gr<strong>und</strong>sätzlich helfen wollen. Sehr schnell müssen sie aber <strong>zu</strong>r Kenntnis<br />

nehmen, dass dies, wie der oben zitierte Polizist auf den Punkt gebracht hat, kaum passiert<br />

<strong>und</strong> somit <strong>zu</strong> einer sehr unbefriedigenden Situation für die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen führt.<br />

Besonders dann, wenn die Schuldigen <strong>und</strong> Verantwortlichen in ihren Augen weniger die<br />

<strong>Jugend</strong>lichen selbst sind, sondern eher deren Eltern <strong>und</strong> wiederum deren Erziehung, oder die<br />

von der <strong>Polizei</strong> als <strong>zu</strong> milde empf<strong>und</strong>enen Strafen. Das sich daraus ableitende <strong>und</strong> bereits<br />

oben, in Kapitel 6.1 <strong>und</strong> Kapitel 6.2, aber auch an anderen Stellen dieser Arbeit schon<br />

mehrmals angesprochene Gefühl der Ohnmacht <strong>–</strong> sich eben ohnmächtig gegenüber den<br />

Eltern, der Urteile, der Gesetzeslage, zB. hinsichtlich der Strafunmündigkeitsgrenze von 14<br />

Jahren, etc. <strong>zu</strong> fühlen <strong>–</strong> stellt im Umgang miteinander einen wesentlichen Faktor dar, der<br />

etwas später noch ausführlich beschrieben wird (siehe da<strong>zu</strong> Kapitel 6.9, Kategorie<br />

„Ohnmacht“). An dieser Stelle soll anhand eines Zitats einer jungen Beamtin nochmals<br />

unterstrichen werden, wie engagiert sich manche Polizistinnen <strong>und</strong> Polizisten einsetzen, um<br />

<strong>Jugend</strong>lichen <strong>zu</strong> helfen, sie im Endeffekt aber trotzdem keinen Erfolg für sich <strong>und</strong> den<br />

<strong>Jugend</strong>lichen bzw. die <strong>Jugend</strong>liche verbuchen können:<br />

P: Und do (.) wüst am Aunfaung, wei er is WIRKLICH orm (.) ahm (.), aunfänglich no ah (.)<br />

versuchn, auf, auf die (.) VERSTÄNDNISVOLLE <strong>und</strong> quasi (.) du oarma Bua, so in de<br />

Richtung (..) <strong>und</strong> (.) wie ma holt höfn kaunn, wos as gschickteste is (.), dass ebn WIRKLICH<br />

besser geht amoi.<br />

I: Mhm<br />

P: Und (.) im Laufe der Zeit, wei jetzt bin i (.) DDD (Zahl) Joahr herausn, man, jetzt<br />

mittlerweile is a eh scho wo a<strong>und</strong>as (.) jetzt is a eh net mehr in Graz.<br />

I: Mhm<br />

P: Oba du host genau gmerkt, des wos´d vorschlogst, oder (.) de Richtung, die du vorgibst,<br />

wird vom Vota dann eh wieder geändert, wal er dann irgendwaunn holt wieder amol wach,<br />

unter Aunführungszeichn WEICH gewordn is<br />

I: Mhm<br />

P: ahm (.) <strong>und</strong> dann wieder olls über Board gworfn hot, wal, quasi, es funktioniert jetzt eh<br />

wieder.<br />

(Zitat aus Interview P07, Z1122 <strong>–</strong> 1144)<br />

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