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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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eiden Themen, wohingegen in dieser Arbeit diese beiden Gruppen bzw. Phänomene zwar<br />

auf keinen Fall ausgegrenzt wurden, aber der Fokus auch nicht ausschließlich auf diese<br />

gerichtet war. Zwei Punkte sollen dabei aber extra Erwähnung finden, da sie nicht mit den<br />

Aussagen aus der Literatur übereinstimmen. Die erste bezieht sich auf Schweer´s (2008)<br />

Feststellung, dass die im Drogenmilieu ermittelnden Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen die<br />

repressiven Maßnahmen in Frage stellen, <strong>zu</strong>mal sie das Elend in dieser Szene <strong>zu</strong> gut kennen.<br />

In der hier vorliegenden <strong>Studie</strong> zeigt sich eher Gegenteiliges, nämlich die Ohnmacht vor <strong>zu</strong><br />

milden Strafen <strong>und</strong> somit <strong>zu</strong> wenig abschreckender Wirkung für die <strong>Jugend</strong>lichen. Die Politik<br />

<strong>und</strong> die Justiz, so die Meinungen einiger Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen, wären gefragt, die<br />

Gesetze dahingehend <strong>zu</strong> ändern bzw. strenger in Anwendung <strong>zu</strong> bringen oder auch mehr<br />

<strong>Polizei</strong>personal <strong>zu</strong>r Verfügung <strong>zu</strong> stellen, um das Risiko für die <strong>Jugend</strong>lichen, beim<br />

Drogeneinkauf oder -verkauf erwischt <strong>zu</strong> werden, größer <strong>zu</strong> machen <strong>und</strong> folglich diesem<br />

Geschäft wieder mehr Abschreckung entgegen<strong>zu</strong>stellen. Der zweite, vorhin erwähnte Punkt,<br />

bezieht sich auf Zdun (2008) <strong>und</strong> dessen Darstellungen über die ausländischen <strong>Jugend</strong>lichen.<br />

Wie schon gesagt, ist es lediglich ein einziger Aspekt, der von den in dieser <strong>Studie</strong><br />

interviewten <strong>Jugend</strong>lichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> anders <strong>zu</strong>m Ausdruck gebracht wurde,<br />

als es eben Zdun (2008) ans Tageslicht brachte. Dieser meint nämlich, dass die <strong>Jugend</strong>lichen<br />

die <strong>Polizei</strong> nicht nur aufgr<strong>und</strong> ihres Ehrgefühls, sondern auch aufgr<strong>und</strong> der Tatsache, dass sie<br />

diese als <strong>zu</strong> lasch erleben, nicht <strong>zu</strong>r Hilfe holen. Zwar gaben die <strong>Jugend</strong>lichen mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> in dieser hier vorliegenden Arbeit auch den Gr<strong>und</strong> des Ehrgefühls an,<br />

sowie den, selbst gleich in Verdacht <strong>zu</strong> kommen, wenn man die <strong>Polizei</strong> <strong>zu</strong> Hilfe holt,<br />

allerdings konnte ein <strong>zu</strong> lasches Auftreten von den Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen nicht von diesen<br />

erkannt werden. Lediglich die weiblichen Polizisten würde man nicht so ernst nehmen, da sie<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer Kraft eben gegen Männer wenig ausrichten könnten <strong>und</strong> folglich von einigen<br />

männlichen <strong>Jugend</strong>lichen scheinbar eher als Sexualobjekt wahrgenommen werden. Wie aber<br />

schon gesagt, verhält es sich gerade bei diesem Thema genau umgekehrt, als mit der übrigen<br />

Literatur. Denn Zdun´s (2008) Aussagen basieren auf einer <strong>Studie</strong>, welche lediglich diese<br />

Gruppe der <strong>Jugend</strong>lichen <strong>und</strong> der <strong>Polizei</strong> ins Auge fasste, wohingegen in dieser Arbeit der<br />

Fokus keineswegs nur auf jene mit Migrationshintergr<strong>und</strong> gelegt wurde, sondern diese im<br />

Zuge der Anwendung des Prinzips des theoretical samplings (siehe da<strong>zu</strong> Kapitel 5.3) unter<br />

vielen anderen mit <strong>zu</strong> berücksichtigen waren.<br />

Fasst man an dieser Stelle <strong>zu</strong>sammen, so kann man sagen, dass in der vorhandenen Literatur,<br />

wie ja schon mehrmals angesprochen wurde, nichts Vergleichbares <strong>zu</strong> finden ist, was sich, so<br />

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