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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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sodann auch „B“ über die Lippen bringen. Angelogen <strong>zu</strong> werden steht dabei an oberster<br />

Stelle:<br />

P: Und es is von den <strong>Jugend</strong>lichn jo a kana mehr schuld.<br />

I: Mhm<br />

P: (.) Also Verauntwortung übernehmen is net wirklich gegebn.<br />

I: (..) Inwiefern äußert si des?<br />

P: Ah (.) grod im Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>m Beispül auf etwaige Raufhandl, des is (.) ah (.) wenn mehrare si<br />

gegenseitig schlogn (.) oder schupfn oder wos auch immer <strong>und</strong> dabei a Körperverlet<strong>zu</strong>ng<br />

entsteht (..) wo des net konkret <strong>zu</strong>geordnet werdn kaunn, wer des gmocht hot, (.) wenn,<br />

wenn´s <strong>zu</strong>m Beispül ka Video gibt vom, vom (.) DDD (Lokal in Graz) (Richtungsangabe)<br />

ahm (..) de liagn di biertruckn aun.<br />

I: Mhm<br />

P: (..) Also (.) mit da Woahrheit hom´s net wirklich vüle.<br />

(Zitat aus Interview P07, Z523 <strong>–</strong> 541)<br />

Aus diesem Interview geht also sehr deutlich hervor, dass die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen<br />

immer wieder damit konfrontiert sind, von den <strong>Jugend</strong>lichen angelogen <strong>zu</strong> werden. Besonders<br />

auch dann, wenn eine gewisse Art von Anonymität einen Schutz bietet. Bevor auf diesen<br />

Aspekt der Anonymität aber näher eingegangen wird, soll das Anlügen noch etwas genauer<br />

beleuchtet werden. Denn dabei zeigt sich, dass es eigentlich <strong>–</strong> so die Sichtweise der<br />

Beamtinnen <strong>und</strong> Beamten <strong>–</strong> egal ist, um welche konkrete Situationen es sich handelt; es wird<br />

<strong>zu</strong>erst einmal gelogen. Erst auf Nachdruck hin, was eben bedeutet, dass von Seiten der <strong>Polizei</strong><br />

Drohungen ausgesprochen werden, wird so manche Lüge von den <strong>Jugend</strong>lichen selbst<br />

korrigiert. <strong>Eine</strong> dieser Situationen, in welchen dieses Phänomen sehr häufig auftritt, sind<br />

Ausweiskontrollen, deren Ursachen ebenfalls unterschiedlichster Natur sein können <strong>–</strong> wie<br />

beispielsweise bei <strong>Jugend</strong>schutzkontrollen oder Lenkeranhaltungen oder auch sonstigen<br />

Personenüberprüfungen, die sich aus verschiedenen Situationen heraus ergeben können. <strong>Eine</strong><br />

erfahrene Polizistin schildert in diesem Zusammenhang folgendes:<br />

P: Kennan´s do a Erlebnis schüdan?<br />

I: Von der letztn <strong>Jugend</strong>schutz (.) A Erlebnis hob i von ana <strong>Jugend</strong>schutzstreife, de liegt scho<br />

a poar (.) Monate zruck (.) Do foahr i mit zwa (.) gaunz jungen Kollegn, also KollegE <strong>und</strong><br />

KollegIN, <strong>und</strong> wir hom a Foahrzeigaunholtung gmocht <strong>und</strong> dann kumman zwa, kummt a<br />

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