Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

Glauben die einen also, dass die anderen sich so verhalten, wie sie es eben tun, weil sie streng
nach dem Gesetz leben, ihre privat nicht vorhandene Macht im Dienst ausnützen und deshalb
der Meinung sind, dass sie etwas Besseres wären, glauben die anderen, also die Polizisten und
Polizistinnen, dass das jugendliche Verhalten sehr stark von der Gesellschaft, der Erziehung,
der Pubertät und der zu „milden“ Strafen abhängig ist.
6.2.2. Falsche Erziehung, Perspektiven- und Chancenlosigkeit und
Pubertät
Ein junger Beamter bringt auf den Punkt, was sich die Polizisten und Polizistinnen über die
Ursache der Erziehung für das jugendliche Verhalten denken:
P: Jo (...) stöll deine Frogn, wal wir waundan do ziemlich schnöll in aundare Themen, wennst
sogst Polizei und Jugend (.) Wal bei Jugend bist normal sofort bei Familie
I: Jo, dann azöh wos üba Familie
P: Hob i eh scho
I: Jo, azöh mehr, kaunnst ois dazöhn (..) mi intressiert ebn, wos ihr, wos ihr, wos ihr denkts,
wos in eich obgeht, wenns suiche Sochn mitablebts
P: Wos i denk?
I: Wie du des siechst?
P: (lauter) Jeda Mensch braucht an Führaschein, dass a a Auto fohrn derf, owa jeda Dodl
kaunn a Kind kriagn (...) hort gsogt
I: Mhm
P: oba es is so (.) wal wenn i ma do oft die Leit (..) ma muass si amol die Leit ausch , schau
amol, ma muass si die Leit amol aunschaun
I: Mhm
P: De kumman mit sich sölbst net amol kloar
I: Mhm
P: und dann sullns Kinda groß ziagn und dass aus de Kinda, dass des daunn unta
Aunführungszeichn klane Gschroppn werdn
I: Mhm
P: Ausdruck bekaunnt? (schmunzelt)
I: (lacht) Jo.
139