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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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Führerscheinsperre, <strong>und</strong> rauskumman is, wal i no Schüler war (.) zwah<strong>und</strong>ert Euro, knopp<br />

zwah<strong>und</strong>ert Euro <strong>und</strong> (.) i darf no imma n Führerschein mochn (.) Und do denkst echt, jo,<br />

lustig, kennat i fost no amoi mochn (.) des würd kann hort treffn<br />

I: Mhm<br />

J: Wenn ma denkt, wos ma eigentlich aungstöllt hot (.) wo ma rechnet mit (.) tausend,<br />

zwatausend Euro<br />

I: Mhm<br />

J: wos a passiern kaunn (.) oba (.) wenn´st denkst, cool, bist Schul (.) <strong>und</strong> zoist fost nix (.)<br />

wal´st jo a net zoin kaunnst (.) wos de hoit glaubn oda aunnehman oda (.) irgend a Tabelle<br />

hom, keine Ahnung (.) <strong>und</strong> bei zwah<strong>und</strong>ert Euro, i man, wer mochatn mit an Auto (.)<br />

Führerschein freies Foahrn, kriagt kane Konsequenzen aufgsetzt, nix nochholn, des<br />

zwah<strong>und</strong>ert Euro ist net (.) teia, oda?<br />

(Zitat aus Interview J06, Z484 <strong>–</strong> 504)<br />

Hinter all den bis dato genannten Punkten, also der falschen Erziehung, dem Einfluss der<br />

Gesellschaft, der Pubertät <strong>und</strong> auch den <strong>zu</strong> „milden“ Strafen, verbirgt sich eine von den<br />

Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen empf<strong>und</strong>ene Ohnmacht gegenüber den <strong>Jugend</strong>lichen, aber auch<br />

gegenüber der Gesetzgebung <strong>und</strong> so mancher Behörde. Sie könnten sich deren Verhalten ja<br />

sehr gut erklären <strong>und</strong> wüssten auch, weshalb, warum <strong>und</strong> wieso dies so ist, dennoch, so deren<br />

Aussagen, haben sie hier so gut wie kaum Wirkungsmöglichkeiten, um es <strong>zu</strong> verändern.<br />

Darauf soll im nächsten Unterkapitel bei der Darstellung der Kategorien, die das<br />

Interaktionsverhalten beschreiben, noch genauer <strong>und</strong> ausführlicher eingegangen werden. An<br />

dieser Stelle wird nun noch der letzte Aspekt hervorgehoben, der <strong>zu</strong> den polizeilichen<br />

Erklärungsversuchen des jugendlichen Verhaltens gegenüber den Polizisten <strong>und</strong> Polizistinnen<br />

<strong>zu</strong> zählen ist. Nämlich der Einfluss der Stadt.<br />

6.2.4. Die „Stadt“<br />

Egal wieviel berufliche Erfahrung die Beamten oder Beamtinnen aufweisen, sie alle sind der<br />

Meinung, dass die Stadt <strong>–</strong> also die Gegebenheiten einer Stadt <strong>–</strong> wesentlich da<strong>zu</strong> beiträgt,<br />

warum das Verhalten der <strong>Jugend</strong>lichen so ist, wie es eben ist. Auf dem Land hätten diese<br />

nämlich noch wesentlich mehr Respekt vor der <strong>Polizei</strong> <strong>und</strong> auch der Umgang von Seiten der<br />

Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen mit den <strong>Jugend</strong>lichen auf dem Land wäre ein anderer. Der Gr<strong>und</strong><br />

dafür ist aus ihrer Sicht, dass man sich auf dem Land kennt <strong>und</strong> somit miteinander<br />

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