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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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aus<strong>zu</strong>testen. Das Resultat daraus ist, aus Sicht der <strong>Polizei</strong>beamten <strong>und</strong> -beamtinnen, eine<br />

Respektlosigkeit ihnen gegenüber. So wird im Beisein anderer nicht nur oftmals mit dem<br />

Bierglas in der Hand mit dem Beamten oder der Beamtin gesprochen <strong>–</strong> <strong>und</strong> vielleicht sogar<br />

noch währenddessen daraus getrunken (wie es bspw. ein Beamter erzählte, vgl. Interview<br />

P08, Z1034), ihnen der Zigarettenrauch ins Gesicht geblasen oder ihnen vor die Füße<br />

gespuckt, was sodann von manchen <strong>Jugend</strong>lichen mit einem menschlichen Bedürfnis<br />

gerechtfertigt wird, sondern oftmals der „Held“ oder die „Heldin“ gespielt <strong>–</strong> sprich, gemault<br />

oder große Sprüche geklopft <strong>und</strong> zwar solange, bis die Person auf die <strong>Polizei</strong>inspektion<br />

mitgenommen werden muss. Die Gruppe ist also aus der polizeilichen Perspektive bei den<br />

<strong>Jugend</strong>lichen ein wesentlicher Faktor für die Respektlosigkeit <strong>und</strong> das Nicht-Anerkennen der<br />

Autorität, was von diesen ebenfalls <strong>zu</strong>m Respekt gezählt wird. Und dass die <strong>Jugend</strong>lichen<br />

auch sehr oft in Gruppen an<strong>zu</strong>treffen sind, wurde von den Polizisten <strong>und</strong> Polizistinnen<br />

ebenfalls erwähnt:<br />

P: Vielleicht hot´s des (.) früher a mehr gebn, oba woar´s net so öffentlich, jetzt is afoch (.)<br />

Also du kaunnst net irgendwo hin kumman, is wurscht ob DDD (Öffentlicher Platz in Graz),<br />

WWW (weiterer öffentlicher Platz in Graz), Disko (.), Ding, dass de <strong>zu</strong> zweit <strong>zu</strong> dritt waradn.<br />

Du host immer glei zehn, zwöfe um di umadum, na. (..)<br />

I: Mocht des für Sie irgendwie an Unterschied?<br />

P: Na, es is ma nur aufgfoin, dass ebn (.) aunscheinend die <strong>Jugend</strong>lichn immer mehr in Massn<br />

(.) Massn, oba immer mehr in Gruppn (.) auftretn <strong>und</strong> kaum mehr ana allan wos mocht <strong>und</strong> in<br />

der Gruppn sand´s natürlich a immer olle stoark, na. (..) Oder dann miassns sie si, wenn scho<br />

net DIR gegnüber, sondern gegenüber seinen (.) MIT (.) KROPLAN (.) dementsprechend (.)<br />

hervorhebn, na. Wei wenn er da Gruppnführer is, dann muass er da Stärkste sein, na, wenn (.)<br />

dann muass er do a den Matscho aussikehrn, wenn er mit uns z´tuan hot, sog i jetzt amoi.<br />

I: Mhm (.) Wie tuan´s dann?<br />

P: Jo (seufzt) so laung´s geht, geht´s, na (schmunzelt) (.) sogn mia.<br />

I: Wos haßt des?<br />

P: Jo (.) Wenn er´s net übertreibt, wird er´s spün kennan so laung. Und wenn er´s übertreibt (.)<br />

wird er hoit eingsperrt oder aunzagt, je nochdem, na.<br />

I: Mhm<br />

P: Meistns laft´s auf des aussi, dass´dn dann entfernen muasst, na. (.) Wei (.) er wird afoch net<br />

ruhiger,solaung die Masse do is. Er is dann gaunz ruhig, wenna allan do is. (.) Dann is vorbei,<br />

na.<br />

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