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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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5.1.1. Offenheit<br />

Unter der Offenheit versteht Lamnek die explorative Herangehensweise an Feld,<br />

Untersuchungsperson, Untersuchungssituation <strong>und</strong> dem dafür herangezogenem Verfahren. Es<br />

sollen also keine Hypothesen in das Feld getragen <strong>und</strong> mit standardisierten Methoden <strong>und</strong><br />

Instrumenten überprüft werden, sondern der Forscher bzw. die Forscherin soll seinen bzw.<br />

ihren Wahrnehmungstrichter“ (Lamnek, 2005, S. 21) so weit offen wie möglich halten,<br />

dadurch eventuell neue Informationen <strong>und</strong> Dimensionen aufspüren um aus diesen am Ende<br />

des Forschungsprozesses etwaige Hypothesen ab<strong>zu</strong>leiten (vgl. Lamnek, 2005, S. 21).<br />

5.1.2. Kommunikation<br />

Für Lamnek ist die Forschung im Sinne des <strong>qualitative</strong>n Ansatzes als Kommunikation<br />

zwischen dem Forscher bzw. der Forscherin <strong>und</strong> dem bzw. der <strong>zu</strong> Erforschenden <strong>zu</strong><br />

verstehen. Der somit entstehende Einfluss der Interaktion zwischen den beiden Personen ist<br />

jedoch nicht als Störgröße <strong>zu</strong> sehen, sondern als „(…) ein konstitutiver Bestandteil des<br />

Forschungsprozesses“ (Küchler, 1983, zitiert nach Lamnek, 2005, S. 22).<br />

5.1.3. Prozesscharakter<br />

Nicht nur die Kommunikation zwischen Forscher bzw. Forscherin <strong>und</strong> <strong>zu</strong> Erforschendem<br />

bzw. <strong>zu</strong> Erforschender findet in einem Prozess statt, sondern der gesamte<br />

Forschungsgegenstand, <strong>zu</strong>mal „(…) Deutungs- <strong>und</strong> Handlungsmuster eine gewisse<br />

Verbindlichkeit besitzen (Hopf, 1982). Ein zentrales Anliegen der <strong>qualitative</strong>n<br />

Sozialforschung betrifft den Prozess von Reproduktion, Modifikation <strong>und</strong> Deutung von<br />

Handlungsmustern“ (Lamnek, 2005, S. 23). Das bedeutet also, dass im Zuge der<br />

Kommunikation zwischen der forschenden <strong>und</strong> der erforschten Person die bereits vollzogenen<br />

Handlungen der erforschten Person von dieser rückwirkend betrachtet <strong>und</strong> im Licht der<br />

aktuellen Gegebenheiten bewertet <strong>und</strong> möglicherweise auch verändert wiedergegeben<br />

werden. Somit ist die soziale Realität nicht statisch, sondern dynamisch, beeinflusst durch den<br />

Prozess der Wiedergabe. Letztendlich ist auch der gesamte Vorgang der <strong>qualitative</strong>n<br />

Forschung als Prozess <strong>zu</strong> sehen, da der Forscher bzw. die Forscherin in jeder Phase seiner<br />

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