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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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diese Erlebnisse, dass die <strong>Jugend</strong>lichen die Autorität der <strong>Polizei</strong> nicht anerkennen, was ihren<br />

weiteren Aussagen <strong>zu</strong>folge wiederum einer Respektlosigkeit gleichkommt.<br />

In allen drei, soeben angesprochenen Vorfällen der jungen Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen gingen,<br />

neben dem der Gruppe, noch zwei bedeutende Einflussfaktoren für die jugendliche<br />

Respektlosigkeit hervor. Zum einen der Alkohol, <strong>zu</strong>m anderen <strong>–</strong> geschildert von der jungen<br />

Polizistin <strong>–</strong> der Aspekt des Migrationshintergr<strong>und</strong>s.<br />

6.8.1.5. „Kleintschetschenien“<br />

Die <strong>Jugend</strong>lichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> stellen für die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen eine<br />

besondere Gruppe dar, deren Verhalten sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Die einen<br />

meinen, dass sie besonders respektlos wären <strong>und</strong> man ihnen gegenüber umso schärfer <strong>und</strong><br />

strenger auftreten müsse. Die anderen wiederum meinen, dass sie aufgr<strong>und</strong> ihrer, in ihren<br />

Heimatländern gemachten Erfahrungen Angst vor der <strong>Polizei</strong> hätten <strong>und</strong> sich deshalb so<br />

verhalten würden, wie sie es eben tun. Und dies wiederum kann einerseits bedeuten, dass sie<br />

sich durchaus unterwürfig verhalten, andererseits, dass sie davonlaufen. Es ist hier also sehr<br />

schwer <strong>zu</strong> verallgemeinern <strong>und</strong> eine einheitliche Meinung heraus<strong>zu</strong>kristallisieren. Lediglich<br />

in der Aussage, dass der Umgang mit diesen <strong>Jugend</strong>lichen eben „anders“ als mit den meisten<br />

„einheimischen“ oder „österreichischen“ sei, konnte eine Übereinstimmung gef<strong>und</strong>en werden,<br />

was bereits in Kapitel 6.1.7 gezeigt wurde. Ebenfalls schon weiter oben in Kapitel 6.7<br />

ausgeführt wurde, dass die ausländischen <strong>Jugend</strong>lichen versuchen, ihr eigenes Gesetz <strong>zu</strong><br />

exekutieren, <strong>und</strong> die <strong>Polizei</strong> vorwiegend vermeiden <strong>zu</strong>r Hilfe <strong>zu</strong> holen. Sie haben somit nicht<br />

gerade die positivste Einstellung gegenüber den Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen, was <strong>–</strong> so ging es<br />

aus den Interviews hervor <strong>–</strong> besonders von manchen Polizistinnen als eine sehr mühsame<br />

Arbeit betrachtet wird. <strong>Eine</strong> sehr erfahrene Beamtin schildert ihre Eindrücke <strong>zu</strong> diesem<br />

Thema:<br />

I: Mhm (...) <strong>und</strong> letztns homs a Kleintschetschenien erwähnt<br />

P: Mhm<br />

I: Am Dingsplotz.<br />

P: (lacht kurz)<br />

I: (währenddessen) I nimm die Nauman eh aussa, also Sie kennan den Plotz ruhig nennan<br />

P: Jo, mhm<br />

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