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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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5. Empirische Umset<strong>zu</strong>ng<br />

Wie bereits ausführlich dargestellt, ist das Ziel dieser Forschungsarbeit das<br />

Interaktionsverhalten zwischen <strong>Jugend</strong>lichen <strong>und</strong> der <strong>Polizei</strong> wissenschaftlich <strong>zu</strong> beleuchten.<br />

Gemäß der Definition (siehe Kapitel 3) werden dabei in dieser Arbeit die Begriff „<strong>Jugend</strong>“<br />

bzw. „<strong>Jugend</strong>liche“ als gesetzlich definierte Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>liche <strong>–</strong> ab dem 13. Geburtstag<br />

bis <strong>zu</strong>r Vollendung des 18. Lebensjahres, 42 denen nach Böhnisch (1999) <strong>und</strong> Lamnek (1996)<br />

ein abweichendes Verhalten <strong>zu</strong>geschrieben werden kann, verstanden <strong>und</strong> mit dem Begriff der<br />

„<strong>Polizei</strong>“ hauptsächlich uniformierte Streifenbeamten <strong>und</strong> -beamtinnen gemeint. 43 Es konnte<br />

ebenfalls schon gezeigt werden, dass dieses Thema in der Interpretativen Soziologie verankert<br />

ist, sprich, es sind die direkt stattfindenden Interaktionen, die Erlebnisse <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

konstruieren <strong>und</strong> diese in Folge wiederum künftige Begegnungen <strong>und</strong> künftiges Handeln<br />

beeinflussen <strong>und</strong> bestimmen. Dadurch wird eine soziale Realität geschaffen, die auf die<br />

Subjekte <strong>und</strong> ihr Handeln einwirkt.<br />

Dieses theoretische Verständnis des Interpretativen Paradigmas (siehe oben) liegt der<br />

<strong>qualitative</strong>n Sozialforschung <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e (vgl. Lamnek, 2005, S. 34). Die sich daraus<br />

ableitenden Konsequenzen formuliert Lamnek wie folgt: „Wenn Deutungen die<br />

gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit formen (Berger & Luckmann, 1974), muss<br />

auch die Theoriebildung über diesen Gegenstandsbereich als interpretativer Prozesse, d.h. als<br />

rekonstruktive Leistung angelegt sein. Die Ansätze <strong>qualitative</strong>r Sozialforschung können als<br />

die methodologische Ergän<strong>zu</strong>ng der gr<strong>und</strong>lagentheoretischen Position des interpretativen<br />

Paradigmas bezeichnet werden“ (Lamnek, 2005, S. 35).<br />

Es war somit von Beginn an klar, dass die Beleuchtung des Themas „<strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Polizei</strong>“<br />

einen <strong>qualitative</strong>n Zugang verlangt. Die Wahl der konkreten Methode, mit welcher das<br />

definierte Ziel erreicht werden sollte, stellte sich als sehr einfach heraus. Wie schon eingangs<br />

erwähnt, war die ursprüngliche Intention eine teilnehmende Beobachtung durch<strong>zu</strong>führen.<br />

Diesen Ansatz hatten nicht nur Roland Girtler (1980) sondern auch Feest <strong>und</strong> Blankenburg<br />

42 An dieser Stelle ist nochmals an<strong>zu</strong>merken, dass auch ein jüngerer Bursche <strong>–</strong> nämlich ein 11-Jähriger <strong>–</strong> in<br />

dieser Forschungsarbeit miterfasst ist, <strong>zu</strong>mal die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen auch mit dieser Gruppe, zwar nicht<br />

sehr häufig, aber dennoch, <strong>zu</strong> tun haben. Auf dieses Kind wird aber an der jeweiligen Stelle, an welcher es zitiert<br />

ist, explizit, hingewiesen.<br />

43 Ebenfalls wurde ein Beamter des Kriminalreferats für Suchtgift interviewt, da sich aus den Interviews mit den<br />

<strong>Jugend</strong>lichen die Notwendigkeit eines solchen eben herausstellte.<br />

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