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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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einer kurzen Bewertung aller Ergebnisse aus der Literatur auf den empirischen Teil dieser<br />

Arbeit über<strong>zu</strong>leiten.<br />

So wie bereits in den vorangegangenen Unterkapiteln <strong>zu</strong>m Stand der Forschung lässt sich<br />

auch aus den konkreten Ausführungen über den Umgang der <strong>Polizei</strong> mit <strong>Jugend</strong>lichen (auch<br />

mit Migrationshintergr<strong>und</strong>) ableiten, dass es in erster Linie die Erfahrungen sind, die beide<br />

Seiten miteinander machen, welche anleitend für künftige Begegnungen sind. Ob diese nun<br />

Erlebnisse aus Einvernahmen sind oder aus dem „alltäglichen“ Umgang miteinander, die<br />

Erwartungshaltung wird dadurch entschieden beeinflusst. Die <strong>Jugend</strong>lichen erwarten sich,<br />

dass man mit ihnen „normal“ redet <strong>und</strong> ihnen auf Augenhöhe begegnet. Zwar scheint sich<br />

besonders bei deutschen <strong>Jugend</strong>kontaktbeamten <strong>und</strong> -beamtinnen die Einstellung auch<br />

dahingehend entwickelt <strong>zu</strong> haben, also weg vom Feindbild <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> hin <strong>zu</strong>r Sorge <strong>und</strong><br />

Fürsorge, dennoch nehmen viele <strong>Jugend</strong>liche das polizeiliche Auftreten noch immer<br />

gegenteilig war. Besonders im Vergleich <strong>zu</strong> älteren Menschen, bei denen die <strong>Polizei</strong> ein sehr<br />

hohes Ansehen genießt. Vertrauen wird dem Verhältnis <strong>Polizei</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong> trotz allem<br />

attestiert. Manche <strong>Jugend</strong>liche wachsen sogar mit der <strong>Polizei</strong> auf <strong>und</strong> führen mit diesen über<br />

eine lange Zeit hinweg so genannte „Räuber-<strong>und</strong>-Gendarm“-Spiele. Nichts desto trotz wird<br />

auch angemerkt, dass sich das Verhältnis mit dem Erreichen der Strafmündigkeit der jungen<br />

Menschen rasch ändern kann. Wird <strong>zu</strong>vor von den Beamtinnen <strong>und</strong> Beamten noch ein eher<br />

fürsorglicher <strong>und</strong> verständnisvoller Zugang <strong>zu</strong> den <strong>Jugend</strong>lichen gewählt, ändert sich dieser<br />

sodann in ein eher strenges <strong>und</strong> Normen verdeutlichendes polizeiliches Auftreten. Doch auch<br />

die polizeiliche Wahrnehmung scheint einen altersbezogenen Unterschied im jugendlichen<br />

Auftreten <strong>und</strong> Verhalten <strong>zu</strong> bemerken: Je älter, umso respektloser. In diesem Zusammenhang<br />

versteht <strong>und</strong> sieht sich die <strong>Polizei</strong> auch als der Fußabstreifer der <strong>Jugend</strong>. Bei den<br />

Begegnungen der <strong>Polizei</strong> mit <strong>Jugend</strong>lichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> spielen die<br />

Erfahrungen der <strong>Jugend</strong>lichen mit der Exekutive in deren Heimatländern eine große Rolle.<br />

Folglich wird auch die <strong>Polizei</strong> hier als korrupt, brutal <strong>und</strong> unmenschlich gesehen <strong>und</strong> ihr<br />

wenig <strong>zu</strong>getraut, weshalb Probleme oftmals selbst gelöst <strong>und</strong> Kontrollen als Schikane<br />

wahrgenommen werden.<br />

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