27.05.2014 Aufrufe

Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

P: (.) Jetzt im Kriminaldienst is des a bissl a<strong>und</strong>as (.) also, wenn die <strong>Jugend</strong>lichn <strong>zu</strong> uns ins<br />

Büro kumman (kommen), hobn sie <strong>zu</strong>m Tal (.) SCHON (.) RESPEKT (.) <strong>und</strong> bessere<br />

Umgaungsformen.<br />

I: Mhm<br />

P: Die gleichn <strong>Jugend</strong>lichn hobn oba auf da Straße wieder die schlechteren Umgaungsformen.<br />

(Zitat aus Interview P06, Z36 <strong>–</strong> 43)<br />

Die Erklärung dafür liefert er an späterer Stelle des Interviews, nämlich damit, dass die<br />

Bevölkerung (nach wie vor) der Meinung wäre, dass die „Kriminalpolizei“ die „Wichtigeren,<br />

Besseren oder Böseren“ (Zitat aus Interview P06, Z762) wären <strong>und</strong> man einfach wüsste <strong>und</strong><br />

meinte <strong>zu</strong> glauben, dass „es jetzt z´spät is“ (Zitat aus Interview P06, Z766), wenn eben einmal<br />

die „Kriminalpolizei“ vor der Tür steht. Damit würde ihr einfach mehr Respekt<br />

entgegengebracht werden. An dieser Stelle muss diese Aussage aber dahingehend relativiert<br />

werden, als dass dieser Beamte ausschließlich im Suchtgiftbereich tätig ist <strong>und</strong>, wie bereits im<br />

Kapitel 6.1.7 angesprochen wurde, die Szene <strong>und</strong> die sich darin befindlichen Gesichter von<br />

den Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen gut gekannt werden <strong>und</strong> sich über die Zeit hinweg ein<br />

vertrautes Verhältnis <strong>zu</strong>einander entwickelt. Um dies <strong>zu</strong> erreichen, haben sie aber lernen<br />

müssen, so dieser Beamte, dass man mit dem oder der <strong>Jugend</strong>lichen normal umgeht, ihn oder<br />

sie respektiert <strong>und</strong> nicht dafür an den Pranger stellt, dass er oder sie eben drogenabhängig ist<br />

(vgl. Zitat aus Interview P06, Z180 <strong>–</strong> 185). Denn nur über einen respektvollen Umgang<br />

miteinander, der, wie schon im Kapitel 6.5.4 gezeigt, auch bedeutet, dem oder der<br />

<strong>Jugend</strong>lichen einen Kaffee oder eine Zigarette (von den eigenen) an<strong>zu</strong>bieten, kommt man <strong>zu</strong>m<br />

Erfolg <strong>–</strong> nämlich <strong>zu</strong>m Dealer. Dass dies aber nicht von allen Polizisten <strong>und</strong> Polizistinnen so<br />

gesehen wird, schildert ein junger Beamter:<br />

P: (..) MEINER Meinung noch (.) mochn vü Kollegn den Föhla, dass (.), dass de ihnan (.) des<br />

spürn lossn (.) OBWERTEND. Ihr seid´s DROGNOBHÄNGIGE, ihr seid´s nix WERT.<br />

I: Mhm<br />

P: Des, des man i mit streng. Zu sogn, Jo, (.) du bist drognobhängig, du host gstuhln, des <strong>und</strong><br />

des <strong>und</strong> des, so richtig (..) Wennst di hinsetzt <strong>und</strong> sogst, Mogst wos trinkn, mogst ane rauchn<br />

(.)<br />

I: Mhm<br />

P: daunn (.) daunn kummst leichter ins Gespräch (.) wei´s da vatraun.<br />

I: Mhm<br />

220

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!