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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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Obwohl seine Aussagen nicht in die Auswertung <strong>und</strong> Kategorienbildung miteinbezogen<br />

wurden, wird es als wichtig erachtet, dieses Zitat hier an<strong>zu</strong>führen. Es zeigt nämlich sehr gut,<br />

welchen Hintergr<strong>und</strong> manche, oder viele „ausländische“ <strong>Jugend</strong>lichen mitbringen <strong>und</strong> diese in<br />

der Folge, so wie der 19-jährige <strong>Jugend</strong>liche sie mit seinen Worten bezeichnet hat, die<br />

Polizisten <strong>und</strong> Polizistinnen in Österreich als „DIENSTARBEITER, normaler (.) öffentlicher<br />

Arbeiter, mehr nicht“ (Zitat aus Interview J12, Z536) wahrnehmen. Denn in den Gebieten, in<br />

welchen ihre Eltern oder auch sie selbst aufgewachsen sind, lernten sie die <strong>Polizei</strong> anders<br />

kennen:<br />

J: So is. (..) Weil ich kenn die Polizist, die <strong>Polizei</strong> kenn ich, in Sinne von (.) von, von (.)<br />

BRUTAL <strong>und</strong> so, weil (.) des woar jo, de sand kommen mit (.) Kalaschnikow, mit H<strong>und</strong>e, die<br />

habn (.) mit (.) PANZERFAUST, mit was weiß ich, die sand richtig kommen krimi (.)<br />

EXTREM<br />

I: Jo<br />

J: De habn die ganze, die ganze Ort (.) ähm, ähm (.) blockiert <strong>und</strong> (.) So kenn ich die <strong>Polizei</strong>.<br />

Die kenn ich nicht in Streifnwagn.<br />

(Zitat aus Interview J12, Z523 <strong>–</strong> 531)<br />

Wie gesagt, diese Aussagen des 19-jährigen <strong>Jugend</strong>lichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> wurden<br />

der Vollständigkeit halber angeführt, aber nicht in die Kategorienbildung miteinbezogen.<br />

Dennoch konnte anhand dieser sehr gut gezeigt werden, welches Bild diese von der <strong>Polizei</strong><br />

haben dürften <strong>und</strong> weshalb die Hilfe der <strong>Polizei</strong> nicht angenommen wird. Welchen Eindruck<br />

die <strong>Polizei</strong> über <strong>Jugend</strong>liche mit Migrationshintergr<strong>und</strong> hat, wird im Kapitel 6.9, Kategorie<br />

„Ohnmacht“, etwas später dargestellt.<br />

6.7.5. „Nicht immer nur gegen mich“<br />

An dieser Stelle wird nun wieder auf die <strong>zu</strong>vor genannten zwei Gründe <strong>zu</strong>rückgekehrt, die aus<br />

jugendlicher Sicht dafür entscheidend sind, keine <strong>Polizei</strong> <strong>zu</strong>r Hilfe <strong>zu</strong> holen. Der erste, wie<br />

schon dargestellt, ist, die Dinge selbst in die Hand <strong>zu</strong> nehmen, sei es aus Gründen der Ehre,<br />

oder aufgr<strong>und</strong> der Tatsache, dass man davor Angst haben muss, dabei selbst von der <strong>Polizei</strong><br />

an den Pranger gestellt <strong>zu</strong> werden, wie es bspw. im Drogenbereich <strong>zu</strong> erkennen ist.<br />

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