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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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Aspekt, nämlich mit ausländischen <strong>Jugend</strong>lichen „anders“ umgehen <strong>zu</strong> müssen, wurde schon<br />

in Kapitel 6.1.7 angesprochen, <strong>und</strong> zwar nicht nur von den weiblichen Beamten. Denn auch<br />

aus der Sichtweise einiger Polizisten geht hervor, wie oben schon erwähnt, dass sie den<br />

Eindruck hätten, die ausländischen <strong>Jugend</strong>lichen hätten teilweise Angst vor ihnen oder davor,<br />

mit den Aufenthaltsbewilligungen Probleme <strong>zu</strong> bekommen, wenn sie nicht so agieren, wie es<br />

von ihnen verlangt wird. In der Folge würden sich sehr viele dieser <strong>Jugend</strong>lichen ihnen<br />

gegenüber aggressiv verhalten. Doch genau dies ist für einige Polizisten <strong>und</strong> Polizistinnen<br />

unverständlich <strong>und</strong> nicht <strong>zu</strong> erklären. Sie verstehen nämlich nicht, warum jemand, der oder<br />

die zwar aufgr<strong>und</strong> seiner bzw. ihrer Vergangenheit Angst hat, aber sehr wohl bestens<br />

Bescheid darüber weiß, dass die <strong>Polizei</strong> in Österreich nicht gewalttätig ist, sich ihnen<br />

gegenüber aggressiv verhält oder davonläuft. Ein junger Beamter versucht diesen<br />

Zusammenhang, den er selbst nicht verstehen kann, <strong>zu</strong> erklären:<br />

P: Und do gibt´s einige Organisationen, de manan (.) wir miassn (.) TOLERANZ (.) den<br />

ausländischn Mitbürgern gegnüber (.) zeign (.), weil diese ebn (.) von ihra Herkunft (.)<br />

SULCHE Erfohrungen gmocht hobn mit da <strong>Polizei</strong>.<br />

I: Mhm<br />

P: Des haßt, (.) der siecht an Polizistn (.) <strong>und</strong> GLAUBT, (.) der schlogt´n, der missha<strong>und</strong>lt´n,<br />

der (.) is KORRUPT, wos a immer <strong>und</strong> (.) hot AUNGST deswegn (.) vor uns. Und vaholt sich<br />

deswegn uns gegnüber (..) a<strong>und</strong>as, als a si, also wir, als wir erwortn, dass a si vaholtet.<br />

I: Mhm<br />

P: Nur des Argument loss i mir net göltn, wei wenn er DAHAM vor an Polizistn Aungst hot,<br />

(.) warum (.) is a dann mir gegnüber (.) AGGRESSIV? (.) Des kaunn jo dann irgendwie net<br />

zaumpassn.<br />

I: (.) Also dir gegenüber is a aggressiv?<br />

P: JO (.) Beispülsweise, er is aggressiv, i schreit gegn iahm ein, warum a IMMER (.)<br />

Klanigkeitn, is a mit´n Radl ohne LICHT gfoahrn, is a ah (.) ah (.) bei Rot über die Aumpl<br />

gaungan <strong>und</strong> er (.) er regt si auf furchtboar. Er, er schimpft <strong>und</strong> tobt (.) wos bis <strong>zu</strong>r Festnahme<br />

führn kaunn, wenn a (.) wenn a wirklich stoark aggressiv is <strong>und</strong>, <strong>und</strong> si net beruhigt. (..) Ah<br />

(..) <strong>und</strong> daunn gibt´s holt die Argumente <strong>zu</strong> sogn, Jo, der benimmt si desholb so, wei er si<br />

SCHÜTZN muass.<br />

I: Mhm, okay<br />

P: Wei er net WAß, dass unsa <strong>Polizei</strong> eigentlich HUMAN is.<br />

I: Mhm<br />

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