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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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P: Aba (.) passt für mi irgendwie net zaumman.<br />

I: Warum net?<br />

P: EBN, aus dem Gr<strong>und</strong>. Dass a sogt, ah (.) bei iahm daham, oder wo, wo er herkummt (.) is<br />

die <strong>Polizei</strong> (.) GEWALTTÄTIG <strong>und</strong> brutal <strong>und</strong> er muass Aungst hobn (.)<br />

I: Okay, jo<br />

P: dann kaunn a si net do mit dem Argument (.) uns gegnüber (.) SCHLECHT benehmen, wei<br />

wenn a Aungst hot, dann (.) benimmt a si jo (..) ZURÜCKGEZOGN. Des haßt, er hot jo ebn<br />

grod KA Aungst, drum kaunn a si jo so benehman.<br />

(Zitat aus Interview P10, Z1780 <strong>–</strong> 1829)<br />

Das Zusammentreffen mit ausländischen <strong>Jugend</strong>lichen stellt sich für die meisten Beamten <strong>und</strong><br />

Beamtinnen also als eine Herausforderung dar, selbst wenn es nur eine solche ist, sich das<br />

Verhalten der anderen Gruppe <strong>zu</strong> erklären. Wie schon gesagt, ist dieser Punkt in der<br />

Wahrnehmung der Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen sehr unterschiedlich, aber nahe<strong>zu</strong> alle sind der<br />

Meinung, dass sie weniger Respekt oder Wertschät<strong>zu</strong>ng im allgemeinen aufbringen, weil sie<br />

eben aus ihren Heimatländern traumatische Erlebnisse oder Eindrücke, oder auch nur<br />

Schilderungen darüber, mitbekommen haben. Dass die polizeiliche Arbeit hier keinen großen<br />

Anklang findet <strong>und</strong> an ihre Grenzen stößt, soll abschließend mit folgendem Zitat eines<br />

Beamten dargestellt werden, der in einem Bezirk tätig ist, wo, seinen Aussagen <strong>zu</strong>folge ein<br />

Migranten- <strong>und</strong> Migrantinnenanteil von mehr als zehn Prozent gegeben ist <strong>und</strong> sich darunter<br />

zig verschiedene Nationalitäten <strong>–</strong> „Dominikaner <strong>und</strong> Albaner, Tschetschenen <strong>und</strong> Russen,<br />

Türken <strong>und</strong> Kurden, usw.“ (aus Interview P05, Z593 <strong>–</strong> 606) <strong>–</strong> befinden:<br />

P: I kaunn redn, i brauch ka Aungst hom, dass ma wos passiert, es sei denn, es rostet grod<br />

irgend ana aus, des is a möglich (.) des, des is a in letzter Zeit relativ oft vorkumman, oba im<br />

Gr<strong>und</strong>e genommen (.) brauch i ka Aungst hom. Nur des hot aber nix mit, mit (.) Kontakt auf<br />

<strong>Jugend</strong>basis <strong>zu</strong> tuan, wal´s einfoch net möglich is. Sie wollen des nicht <strong>und</strong> i sog, ma muass<br />

des a akzeptiern. Es geht afoch net a<strong>und</strong>as. Ma muass afoch schaun, dass ma in, in gewissn<br />

Situationen, wenn Konflikte entstehn (.) ah (.) durch, durch die Bekaunntheit, de ma durt hot,<br />

wal ma ebn aus <strong>und</strong> eingehn kann <strong>und</strong> des a tuat, (.) dass ma des vielleicht a bissl nützn<br />

kaunn. Aber so richtig, so richtige (.) Linie bringst net zaumm. Funktioniert net. (.) Trotz oller<br />

Bemühungen.<br />

(Zitat aus Interview P05, Z675 <strong>–</strong> 684)<br />

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