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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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weit ist <strong>und</strong> erst im Verlauf der Untersuchung fortschreitend <strong>zu</strong>gespitzt wird“ (Lamnek, 2005,<br />

S. 25).<br />

5.2. Leitfadengestützte, narrative Interviews<br />

Dem Forschungsziel dieser Arbeit <strong>und</strong> dem Prinzip der Offenheit folgend wurde für die<br />

Erhebungsphase das leitfadengestützte, narrative Interview gewählt. Das narrative Interview <strong>–</strong><br />

von Fritz Schütze (1977) entwickelt <strong>–</strong> ist ein „(…) maxmial-offenes Verfahren (…), bei dem<br />

der Befragte selbst den Gesprächsverlauf entfaltet <strong>und</strong> gestaltet, um dessen Handlungserleben<br />

<strong>und</strong> -begründungen rekonstruieren <strong>zu</strong> können“ (Reinders, 2005, S. 104). Es ist eine „(…)<br />

Spezialform des <strong>qualitative</strong>n Interviews (…)“ (Lamnek, 1993, S. 70), in welchem die <strong>zu</strong><br />

befragende Person da<strong>zu</strong> aufgefordert wird, <strong>zu</strong> einem bestimmten Thema <strong>zu</strong> erzählen. Das Ziel<br />

dieser Interviewform ist „(…) das Handeln aus Sicht der Agierenden <strong>zu</strong> verstehen <strong>und</strong> deren<br />

subjektive Interpretationen für Handlungen nach<strong>zu</strong>vollziehen“ (Reinders, 2005, S. 103f.). Wie<br />

schon gesagt, wird dies eben dadurch versucht <strong>zu</strong> erreichen, indem der bzw. die Befragte <strong>zu</strong>m<br />

Erzählen aufgefordert wird <strong>und</strong> dieser bzw. diese selbst sowohl den Verlauf, als auch die<br />

Inhalte <strong>und</strong> den Detaillierungsgrad des Gesprächs bestimmt. Man spricht somit auch von<br />

einem erzählgenerierenden Verfahren (vgl. Reinders, 2005, S. 104), bei welchem der<br />

Interviewer bzw. die Interviewerin eine <strong>zu</strong>rückhaltende Rolle einnimmt. Das narrative<br />

Interview gilt somit als kaum strukturiert.<br />

Dies alles setzt jedoch eine gewisse Kompetenz des Erzählens bei der befragten Person <strong>–</strong> die<br />

so genannte narrative Kompetenz <strong>–</strong> <strong>und</strong> eine so genannte kommunikative Kompetenz bei dem<br />

bzw. bei der Befragenden voraus (vgl. Lamnek, 1993, S. 73 <strong>und</strong> Reinders, 2005, S. 102). So<br />

kann es beispielsweise sein, dass <strong>zu</strong> befragende Personen wenig Motivation für das Interview<br />

mitbringen oder/<strong>und</strong> eine gering ausgeprägte Ausdrucksfähigkeit besitzen (vgl. Reinders,<br />

2005, S. 101). Um diesem möglichen Problem vor<strong>zu</strong>beugen, wurde eine so genannte „halbstandardisierte<br />

Befragung“ (Lamnek, 1993, S. 47) gewählt, bei welcher die interviewende<br />

Person einen Interviewleitfaden verwendet. In diesem sind Themen <strong>und</strong> mögliche Fragen<br />

vorgegeben, die Reihenfolge <strong>und</strong> Formulierung gehen jedoch aus dem Verlauf des Interviews<br />

hervor, welcher wiederum von der befragten Person bestimmt wird (vgl. Lamnek, 1993, S. 47<br />

<strong>und</strong> S. 65). Sowohl im Gr<strong>und</strong>aufbau des Leitfadens als auch sodann besonders in der<br />

Durchführung des Interviews wurde auf die fünf Phasen nach Fischer-Rosenthal <strong>und</strong><br />

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