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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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6.9.1.9. „Stehn <strong>und</strong> <strong>zu</strong>hörn“<br />

Ebenfalls Ärger, der aus einem Ohnmachtsgefühl heraus resultiert, empfinden die Beamten<br />

<strong>und</strong> Beamtinnen, wenn sie bei Fußballspielen, oder anderen Massenveranstaltungen ihren<br />

Dienst ausüben. Denn hier würden sie nicht nur auf das Ärgste beschimpft <strong>und</strong> auch mit<br />

Gegenständen beschmissen werden, wie schon in Kapitel 6.1.6 gezeigt, sondern hätten<br />

darüber hinaus auch selbst keine Entscheidungsgewalt etwas dagegen <strong>zu</strong> tun, da sie an die<br />

Vorgaben von oben geb<strong>und</strong>en sind. Nachstehendes Beispiel, welches in diesen<br />

Zusammenhang gehört, wurde von zwei Beamten, die auf unterschiedlichen Dienststellen<br />

arbeiten, unabhängig voneinander geschildert:<br />

P: Sunst die Erfohrungan bei die Fuassbollspüle (.)<br />

I: Mhm<br />

P: Do homa a ghobt amol (.) kurz noch dem Vorfoll in KREMS,<br />

I: Mhm<br />

P: folls da a Begriff is,<br />

I: Mhm, jo<br />

P: san do so (..) a poar (.) Kinda woarns eigentlich no, maximal zehn Joahr, lafn auf die<br />

Stroßn (.) wal ma do Stroßn obgsperrt hom (.) vor, wos woar man, fuchzg Polizistn (.) unta<br />

zehn Joahr, stölln si so hin (streckt beide Hände aus <strong>und</strong> hebt die Mittelfinger) <strong>und</strong> schreien,<br />

Scheiß Kindamörda, ACAB <strong>und</strong> wos waß i wos.<br />

(Zitat aus Interview P02, Z83 <strong>–</strong> 99)<br />

Auf die Frage hin, wie man darauf als Polizist bzw. als Polizistin reagiert, antwortete der<br />

andere Beamte:<br />

P: Nix, wos wüst´n mochn. Sobold´st, sobold´st die, die (.) Sperrkettn auf (.) GIBST, lafst<br />

Gfoahr, dass sie si von hint <strong>und</strong> vurn überrennan. Stehn <strong>und</strong> (.) <strong>zu</strong>ahern. (.) Des (.) bleibt da<br />

nix a<strong>und</strong>as übrig <strong>und</strong> a wenn di ana OARSCHLOCH haßt in dem Foi.<br />

(Zitat aus Interview P10, Z424 <strong>–</strong> 428)<br />

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