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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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Aspekt des Fußballplatzes wird im Zuge der Beschreibung der Kategorie „Verantwortung“<br />

(siehe Kapitel 6.6) näher beleuchtet. Der zweite von den oben erwähnten vier Punkten ist der<br />

Alkoholeinfluss, der ebenfalls im eben genannten Kapitel über die Verantwortung, aber auch<br />

über die Wertschät<strong>zu</strong>ng <strong>–</strong> Kapitel 6.8 <strong>–</strong> nochmals aufgegriffen wird. So ist die polizeiliche<br />

Wahrnehmung die, dass zwar das, vor gar nicht kurzer Zeit in den österreichischen Medien<br />

noch viel diskutierte „Komasaufen“ 50 nicht mehr so schlimm ist, aber, dass sich <strong>Jugend</strong>liche<br />

unter Alkoholeinfluss komplett anders verhalten, als dann, wenn sie nüchtern sind. <strong>Eine</strong><br />

Beamtin, die schon viele Jahre an Diensterfahrung aufweisen kann <strong>und</strong> auch laufend<br />

<strong>Jugend</strong>schutzkontrollen durchführt, schildert ein Ereignis einer Kontrolle vor einer Diskothek,<br />

bei welchem ein alkoholisierter <strong>Jugend</strong>licher sich dieser Ausweiskontrolle entziehen wollte.<br />

In der Folge ist es auch <strong>zu</strong> einer Attacke des Burschen gegen ihren Kollegen gekommen:<br />

P: Jo, (.) wie gsogt, i man bei dem, der hot´n Kollegn dann verletzt (.) do hob ma dann eh an<br />

Widersta<strong>und</strong> gschriebn (.) ah (.) natürlich, wenn de so versuchn oder wos (.) a wenn des jetzt<br />

a tätlicher Aungriff oder a Widersta<strong>und</strong> wär oder wos, ah (.) wir oba net verletzt sand oder<br />

wos, do schauma daunn scho, dass do a bissl, dass ma do net über´s Zül rausschiaßn (.) Jo, de<br />

kriagn dann, kriagn dann a Aunzeige, wird mit den Ötan gsprochn (..) OFT is es oba a da<br />

Alkohol. De kennan si dann am nächstn Tog eigentlich goar net erinnern <strong>und</strong> normalerweis<br />

san´s eh net aggressiv <strong>und</strong>, <strong>und</strong> wissn goar nimma, wos gmocht hom.<br />

I: Mhm<br />

P: (..) Und jo, es wird do, wenn, wenn (.) irgenda <strong>Jugend</strong>licher do (.) ziemlich alkoholisiert is,<br />

bringt´s a net vü, wenn´st mit dem jetzt redst oda (.) irgendwos mochst in dem Moment (.) do<br />

hul i man, wos waß i, am nächstn oder übernächstn Tog eina <strong>und</strong> red no amol.<br />

I: Mhm (.) Wie sand´s dann?<br />

P: Njo, <strong>zu</strong>m (.) i sog <strong>zu</strong> fünfaneinzg Prozent eh (.) gaunz normal <strong>und</strong> entschuldigung, es tuat<br />

ma lad.<br />

(Zitat aus Interview P09, Z440 <strong>–</strong> 472)<br />

Wie bereits oben angesprochen wurde <strong>und</strong> aus diesem Interviewausschnitt sehr gut ersichtlich<br />

ist, ist es der Alkohol, der die <strong>Jugend</strong>lichen immer wieder enthemmt <strong>und</strong> somit, aus Sicht der<br />

<strong>Polizei</strong>, ein <strong>zu</strong>r Gänze anderes Verhalten der <strong>Jugend</strong>lichen gegenüber den Beamten <strong>und</strong><br />

Beamtinnen bewirkt. Dass in der Folge Situationen eskalieren, kommt in der polizeilichen<br />

Wahrnehmung genauso oft vor, wie die Tatsache, dass die <strong>Jugend</strong>lichen danach nichts mehr<br />

50 Siehe da<strong>zu</strong> beispielsweise Vorarlberg-Online (2007), o.S. oder Der Standard (2008), o.S.<br />

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