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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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wird, ist auch vorstellbar. Das Resultat aus einer derartigen Begegnung sind dann die<br />

jeweilige Erfahrung <strong>und</strong> die sich im Sinne der Interpretativen Soziologie daraus ableitenden<br />

Erwartungen für künftige Begegnungen.<br />

Feest/Blankenburg, Kirch <strong>und</strong> Girtler stützen ihre Aussagen auf teilnehmende<br />

Beobachtungsstudien, die mindestens schon 30 Jahre <strong>zu</strong>rückliegen. Zwar ist an der Methode<br />

der teilnehmenden Beobachtung aus meiner Sicht keine große Kritik <strong>zu</strong> üben <strong>–</strong> so hätte ich,<br />

wie dargestellt, selbst gerne diese Forschungsarbeit mithilfe dieser <strong>qualitative</strong>n Methode<br />

durchgeführt, dennoch ist davon aus<strong>zu</strong>gehen, dass eine Beobachtung, in der man selbst<br />

teilnimmt, mit Sicherheit gewisse Dinge anders hervorbringt, als dies im Zuge von narrativen<br />

Interviews geschieht. Hier nämlich werden Erfahrungen <strong>und</strong> Erwartungen von den<br />

interviewten Personen selbst geäußert <strong>und</strong> bewertet, was bei einer teilnehmenden<br />

Beobachtung von außen, nämlich durch den Forscher oder die Forscherin, geschieht. Dieser<br />

Aspekt ist also bei all den oben dargestellten Ergebnissen kritisch <strong>zu</strong> betrachten. Hin<strong>zu</strong><br />

kommt bei diesen auch noch der bereits erwähnte Zeitfaktor, sprich, dass diese Aussagen eben<br />

schon mindestens 30 Jahre alt sind. Bedenkt man die bereits erwähnte Aufnahme der Frauen<br />

in den <strong>Polizei</strong>dienst, so merkt man, dass sich in diesem Zeitraum durchaus einiges verändert<br />

hat. Dieser Aspekt fällt bei der letzt genannten <strong>Studie</strong> von Feltes, Klukkert <strong>und</strong> Ohlemacher<br />

(2007) weg. Dennoch ist hier ein<strong>zu</strong>wenden, dass mit Fokusgruppen gearbeitet <strong>und</strong> dabei<br />

lediglich die Meinungen von Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen erhoben wurden. Es ist durchaus<br />

vorstellbar, dass besonders in Gruppendiskussionen von Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen Gefühle<br />

wie Angst oder Scharm weniger geäußert werden, um vor den übrigen Kollegen <strong>und</strong><br />

Kolleginnen nicht als Schwächling <strong>zu</strong> wirken. Somit ist die Frage <strong>zu</strong> stellen, ob bei einer<br />

derartigen Methode nicht einige Aspekte untergehen oder bewusst ausgeblendet werden.<br />

Darüber hinaus war der Forschungsansatz nicht explizit auf das Thema der <strong>Jugend</strong> gerichtet,<br />

was die Aussagen der <strong>Studie</strong> somit auch nur bedingt auf diese Forschungsarbeit übertragen<br />

lässt.<br />

Wie dem auch sei, die Aussagen der hier dargestellten <strong>Studie</strong>n sind nicht unter den Tisch <strong>zu</strong><br />

kehren <strong>und</strong> haben, wie bereits gezeigt, <strong>zu</strong> Annahmen <strong>und</strong> Ideen, wie der Umgang zwischen<br />

der <strong>Polizei</strong> <strong>und</strong> der <strong>Jugend</strong> aussehen könnte, geführt.<br />

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