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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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herumtanzen“ würden, wie sie es eben vor dem Eintritt in die Strafmündigkeit taten. Wie<br />

gesagt, dies beruhte auf meinen beruflichen Erfahrungen mit Strafunmündigen. Sehr schnell<br />

wurde in den Interviews, sowohl mit den Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen, als auch mit den<br />

<strong>Jugend</strong>lichen klar, dass diese Annahme absolut falsch war <strong>und</strong> ist. Denn, wie es ja in den<br />

Kapiteln 6.4, Kategorie „Erfahrung“, <strong>und</strong> 6.5, Kategorie „Vertrauen“, dargestellt werden<br />

konnte, steigt mit der Zeit, <strong>und</strong> somit auch mit dem Älter werden, automatisch die Erfahrung,<br />

folglich das Vertrauen in die Interaktionsabläufe <strong>und</strong> auch die Ohnmacht, welche alle<br />

<strong>zu</strong>sammen da<strong>zu</strong> führen, dass die <strong>Jugend</strong>lichen eigene Strategien entwickeln, um eben genau<br />

damit um<strong>zu</strong>gehen. Und <strong>zu</strong> diesen Strategien gehören auch dumme Sprüche, blöde<br />

Bemerkungen, etc. Folglich zeigt sich hier mit dem Eintritt der Strafmündigkeit keine<br />

Besserung, wie von mir vermutet. Aber dennoch eine Veränderung des Verhaltens, wie<br />

soeben geschildert, weshalb die oben dargestellte vierte Annahme dann vielleicht doch wieder<br />

als richtig hingenommen werden kann. Wie dem auch sei, es wird sehr deutlich, dass diese <strong>–</strong><br />

auf Basis meiner eigenen, beruflich gemachten Erlebnisse <strong>und</strong> Erfahrungen <strong>–</strong> getroffenen<br />

Annahmen genau das verkörpern <strong>und</strong> widerspiegeln, was dem Interaktionsverhalten zwischen<br />

der <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> der <strong>Polizei</strong> <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>e liegt, nämlich eben auch selbst getroffene Annahmen,<br />

entstanden aus einer Mischung von eigenen Erlebnisse <strong>und</strong> Erfahrungen sowie Erzählungen,<br />

Schilderungen <strong>und</strong> Informationen von Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>innen, Kollegen <strong>und</strong> Kolleginnen,<br />

<strong>und</strong>/oder Berichten aus den Medien. Daraus bilden sich Meinungen, Einstellungen,<br />

Sichtweisen <strong>und</strong> Erwartungen, die allesamt wieder in neue Interaktionen eingebracht werden<br />

<strong>und</strong> das eigene Handeln dahingehend ausrichten. Folglich realisieren sich diese<br />

Erwartungshaltungen <strong>und</strong> verfestigen sich <strong>zu</strong> einer sozialen Wirklichkeit. Und dass dahinter<br />

auch der eine oder andere Irrtum stehen kann, wurde soeben gezeigt.<br />

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