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Jugend und Polizei – Eine qualitative Studie zu ... - Polizei-Newsletter

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Das, was sich in diesem Zitat auch verbirgt, <strong>und</strong> von großer Bedeutung für das<br />

Interaktionsverhalten zwischen der <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> der <strong>Polizei</strong> ist, ist die Information, die man<br />

über den oder die jeweils andere Gruppe erhält. So ist eben nicht nur die persönliche<br />

Erfahrung, auf der man seine Meinung stützt, sondern es wird die Wahrnehmung natürlich<br />

auch entschieden von den Informationen von „außen“ in die eine oder andere Richtung hin<br />

beeinflusst. Die <strong>Polizei</strong> hat in diesem Zusammenhang die Wahrnehmung, dass sich<br />

<strong>Jugend</strong>liche ihre Informationen über den Umgang mit der <strong>Polizei</strong> (oder mit der Justiz, etc.)<br />

nicht nur aus Quellen, wie beispielsweise dem Internet oder der Zeitungen, etc. holen, sondern<br />

auch sehr stark von anderen <strong>Jugend</strong>lichen. Wie aber schon angesprochen, besitzt der Aspekt<br />

der Information eine enorme Bedeutung für das Interaktionsverhalten, weshalb er als<br />

Kategorie, an späterer Stelle noch genau dargestellt wird.<br />

6.1.4. Autoritätsverlust in Gruppen<br />

Wie ebenfalls schon erwähnt, haben die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen das Gefühl, dass die<br />

<strong>Jugend</strong>lichen <strong>–</strong> so die Sichtweise der Polizisten <strong>und</strong> Polizistinnen <strong>–</strong> sich von der <strong>Polizei</strong><br />

immer weniger sagen lassen, da sie, wie gesagt, eben mündiger geworden sind <strong>und</strong> glauben,<br />

über ein gutes Wissen über den Umgang mit der <strong>Polizei</strong> <strong>zu</strong> verfügen. In der Folge wird dies<br />

von den Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen als Autoritätsverlust wahrgenommen. Beschimpfungen,<br />

blöde Kommentare, freche Bemerkungen oder auch schon einmal körperliche Tätlichkeiten<br />

gegen die <strong>Polizei</strong> werden in diesem Zusammenhang genannt. An dieser Stelle muss jedoch<br />

der Einwand gebracht werden, dass sich die <strong>Polizei</strong> nicht nur bei der jungen Generation mit<br />

diesem Problem konfrontiert sieht <strong>–</strong> wenn auch hier aus ihrer Sicht verstärkt <strong>–</strong> sondern einen<br />

allgemeinen Autoritätsverlust in der gesamten Bevölkerung bemerkt. Dieser Aspekt der<br />

Autorität ist sehr eng <strong>und</strong> stark mit dem des Respekts verwoben <strong>und</strong> gehört gemeinsam mit<br />

diesem in die Kategorie <strong>und</strong> das Kapitel der „Wertschät<strong>zu</strong>ng“ (vgl. Kapitel 6.8), wo sie dann<br />

auch beide näher beleuchtet werden. Der rote Faden soll hier aber nicht abreißen, sondern<br />

weitergesponnen werden <strong>und</strong> zwar dahin, dass die Beamten <strong>und</strong> Beamtinnen das Gefühl<br />

haben, besonders dann von den <strong>Jugend</strong>lichen in ihrer Autorität nicht ernst genommen <strong>zu</strong><br />

werden, wenn sie sich in Gruppen befinden:<br />

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